In absoluter Notbesetzung zeigte unsere VI. Mannschaft beim Stadtderby gegen den hoch favorisierten OTV eine exzellente Leistung, musste sich am Ende aber trotz der famosen Vorstellung einiger unserer Talente dennoch mit 3½:4½ geschlagen geben. So liegt das Team von Stefan Schubert nun mit 5:7 Zählern im unteren Mittelfeld der 1. Bezirksliga.
Bereits im Vorfeld des interessanten lokalen Duells hatte der Mannschaftsführer zahlreiche Absagen erhalten und musste gleich auf vier seiner fünf Spitzenbretter verzichten. Als dann zudem auch noch die Unwetterwarnung für den späten Sonntag-Nachmittag durch Sturmtief Sabine herausgegeben wurde, entschied Stefan, aufgrund der komplizierten An- und Abreise auch auf Routinier Gerd Capelan zu verzichten.
Vielmehr wurde mit »sanftem väterlichem Druck« kurzfristig Florian Schubert zum Einsatz aktiviert, der seine schachlichen Aktivitäten eigentlich bereits seit 1½ Jahren eingestellt hat. Doch Florian erwies sich als toller »Joker« und erreichte gegen den 250 DWZ-Punkte stärkeren Roland Jorke eine Punkteteilung. Leider konnte Stefan Schubert diese Überraschung seines Sohnes nicht wiederholen und musste sich bei ähnlicher Wertungszahlendifferenz gegen Martin Hammerschmidt geschlagen geben.
Durch unsere zahlreichen Ausfälle war der OTV mit einem über 350 Zähler besseren DWZ-Schnitt haushoher Favorit, was die Ohligser aber nur an einigen Brettern umsetzen konnten. So setzte sich Helmut Winkelrath gegen Friedel Skiber durch und konnte die Führung ausbauen. Ein absolute Werbung für den Schachsport war auch die Partie am vierten Brett. In welcher anderen Sportart kann man das Duell zweier 85(!)-jähriger bewundern, bei dem diesmal Haudegen Walter Ommer seiner Favoritenstellung gegen Stephan Kaiser gerecht wurde.
Im Gegenzug trumpfte unsere Jugendlichen besonders auf. Tim Kondziella vermochte seine grandiose Saison noch zu steigern und bezwang mit den schwarzen Steinen am zweiten Brett mit Manfred Preuß bereits den dritten 1800er in Folge. Damit schraubte Tim seinen Saisonscore auf 6/6!
Eine exzellente Leistung zeigte auch die 12-jährige Yaroslava Sereda, die am Spitzenbrett Ralf Baumann bezwingen konnte und in dieser Saison weiterhin ungeschlagen ist. Leider war ihr Vater Sergey Sereda nicht ganz so erfolgreich, sondern musste sich Mustafa Özlügedik geschlagen geben, so dass die Gastgeber den knappen Mannschaftssieg sicher hatten.
Ein Sonderlob gebührt zum Abschluss der 11-jährigen Sarah Fetahovic, die kurzfristig als Ersatz eingesprungen war und in ihrer ersten Saison erneut eine tolle Talentprobe abgab, indem sie mit Wolfgang Sandow (DWZ 1590) ihren bisher stärksten Gegner in der noch sehr jungen Schachlaufbahn bezwingen konnte.
Insgesamt blieb die starke Mannschaftsleistung gegen einen klar stärkeren Gegner diesmal leider unbelohnt und der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist auf nur noch einen Zähler geschrumpft. Allerdings sollte mit vergleichbaren Vorstellungen im letzten Saisondrittel der Klassenerhalt für die Sechste kein Problem darstellen.