Nach drei Runden haben noch vier Spieler beim Karnevals-Open eine makellose Bilanz bewahren können. Zu dieser Spitzengruppe gehören neben den Favoriten IM Mikhail Popov, FM Pawel Grabowski und FM Arnold Huhndorf auch der nur an Position 32 gesetzte Porzer Jeffrey Paulus, der bereits beim Karnevals-Open 2015 mit einem 5. Rang für Furore sorgte. Für das Highlight des zweiten Tages aus Solinger Sicht sorgte Haudegen Eduard Kushchan, der in einer tollen Angriffspartie am Vormittag den Turniersieger von 2018, FM Dr. Dmitrii Marcziter, bezwang und mit exzellenten 2½/3 ebenso wie Melanie und Rafael Müdder im direkten Verfolgerfeld liegt.
Dabei zeigte Kushchan wieder einmal, dass er in Stellungen mit Inititative für jeden Gegner gefährlich sein kann. Er nutzte seinen Raumvorteil gegen den Königsinder von Marcziter zu einer starken Inititiative gegen den schwarzen König und gewann nach temporärem Figurenopfer schließlich entscheidendes Material. Im Übrigen hielten sich die nominellen Favoriten an den Spitzenbrettern allerdings schadlos.
Deutlich mehr Widerstand mussten diese dann am Nachmittag zu überwinden: Lokalmatador Dr. Stefan Flesch zeigte mit den schwarzen Steinen am Spitzenbrett eine sehr couragierte Leistung und wurde von IM Mikhail Popov erst im Leichtfigurenendspiel ausgetrickst. Auch FM Arnold Huhndorf konnte mit Schwarz erst aus verdächtiger Position unseren belgischen Gast Denis-Emanuel Philip auskontern.
Für die Marathon-Partien des Tages waren die beiden Brüder Jonas und Robin Gallasch zuständig, wobei sie jeweils ein bitteres Ende erlebten. Jonas Gallasch musste als nomineller Favorit im Porzer Vereinsduell die Überlegenheit des Läufers von Jeffrey Paulus im Leichtfigurenendspiel gegen seinen Springer anerkennen. Noch bitterer war das Finale bei Robin Gallasch, der sich gegen Pawel Grabowski lange Zeit mustergültig verteidigte und schließlich ein remises Endspiel mit Läufer und zwei Bauern gegen Turm und einen Bauern am gleichen Flügel erreichte. Doch der trickreiche Godesberger reizte alle auf der etwas unglücklichen weißen Königsstellung basierenden Tricks aus und wurde schließlich nach über fünf Stunden doch noch mit einem vollen Zähler belohnt, der ihm für die morgige abschließende Doppelrunde alle Chancen auf den Turniersieg belässt.