Mit 1½/7 beendete Luisa Bashylina die vom 05.–11.04.2021 in Magdeburg ausgetragene Kaderchallenge des Deutschen Schachbundes zwar »erwartungsgemäß« auf dem 8. Platz unter 8 Teilnehmerinnen, doch als nominell klare Außenseiterin setzte die 14-Jährige bereits eine Achtungszeichen und wird langfristig von diesen Erfahrungen gegen die besten deutschen Spielerinnen sicherlich profitieren.
Am Tag nach ihrem erfolgreichen Konter gegen Josefine Heinemann wäre Luisa beinahe ihr zweiter Sieg in Folge gelungen. Im Duell der beiden jüngsten Spielerinnen des Turniers erreichte sie mit Schwarz gegen die 16-jährige WFM Antonia Ziegenfuss (2101), die zur Turnierhalbzeit u. a. nach einer Sensationspartie gegen Deutschlands Topspielerin IM Elisabeth Pähtz auf dem zweiten Tabellenplatz lag, eine absolute Traumstellung. Antonia musste bereits einige Klimmzüge unternehmen, um ihre sehr passive Stellung überhaupt zusammenzuhalten, doch letztlich hatte Luisa vielleicht etwas zu viel Respekt und gab sich mit einer Stellungswiederholung zufrieden, obwohl sie noch bequem weiter auf Gewinn hätte spielen können.
In den beiden Schlussrunden gingen dann vermutlich auch die Kraftreserven langsam zur Neige, nachdem sie in den ersten vier Runden jedes Mal über die Zeitkontrolle hinaus aktiv war. In der Vorschlussrunde setzte es daher in einem Rossolimo-Sizilianer eine glatte Niederlage gegen IM Elisabeth Pähtz (2467), die damit nach schwachem Start ihre Aufholjagd fortsetzte und sich auf Platz 2 nach vorne schob.
In ihrer letzten Partie spielte Luisa mit Schwarz gegen WGM Melanie Lubbe (2276) erneut gut mit, schätzte dann im Mittelspiel eine Abwicklung aber falsch an, wodurch die weiße Bauernmajorität im Mittelspiel der langjährigen deutschen Nationalspielerin langfristige Vorteile sicherte. Luisa probierte noch ein paar taktische Tricks, musste sich aber schließlich im Turmendspiel geschlagen geben.
DSB-Bericht 7.Runde
DSB-Abschlussbericht
Insgesamt hat sich 14-Jährige sehr gut gegen ausschließlich deutlich stärkere Gegnerschaft präsentiert und durfte sich neben der tollen Herausforderung im ersten Präsenzschachturnier seit einem halben Jahr auch über 14 gewonnene Elopunkte freuen.