Leider hat es unser verbliebenes Quintett nicht vollständig in die 3. Runde des FIDE-Weltcups in Sotschi geschafft. Markus Ragger unterlag dem Polen Kacper Piorun und muss die Heimreise antreten. Dagegen wartet auf Aryan Tari, der sein Weiterkommen mit einem Remis gegen Evgeni Bareev erreichte, nun ein besonderes Highlight. Er trifft ab Sonntag im norwegischen Duell nun auf Weltmeister Magnus Carlsen.
Im Rahmen der üblichen Weltcup-Arithmetik besaß Markus Ragger (2680) die schwierigste Aufgabe aller SG-Teilnehmer am heutigen Tag. Nach dem gestrigen Remis musste er sich heute mit Schwarz gegen GM Kacper Piorun (2608) verteidigen, der im übrigen auch als fünffacher Weltmeister im Problemschach bekannt ist. Die Partie verlief in einem Grünfeld-Inder sehr ausgeglichen, bevor 27…a5 die Stellung einzügig wegwarf, da aufgrund der geschwächten Grundreihe das Manöver Dc7-e5 entscheidendes Material gewinnt.
So zeigte sich wieder einmal die Härte des KO-Systems, denn dieser taktische Aussetzer hatte das sofortige Ausscheiden zur Folge.
Damit kommt es nicht in der kommenden Runde zum SG-Duell zwischen Markus und Jorden van Foreest (2703), der nach seinem gestrigen Schwarzerfolg gegen den slovakischen IM Juraj Druska (2493) heute die Partie nicht etwa ruhig anlegte, sondern in einem klassischen Franzosen einen gefährlichen Angriff mit Figurenopfer initiierte. Leider verpasste Jorden später die richtige Fortsetzung seines Angriffs, so dass die Partie im Remis versandete, was aber auch für das Weiterkommen reichte.
Sehr überzeugend war wieder der Auftritt von Anish Giri (2780), der sein Katalanisch-Duell mit GM Boris Savchenko (2553) vom gestrigen Tag fortsetzte, aber den Russen auch mit den schwarzen Steinen zum 2:0 überspielen konnte, nachdem dieser die Spannung in der Position aufrechterhalten musste.
Gut lief es auch für Pentala Harikrishna (2730), der sich mit Weiß gegen den kubanischen GM Yasser Quesada Perez (2565) zum 1½:½-Sieg durchsetzen konnte. In einem Rossolimo-Sizilianer überzeugte Hari einmal mehr mit sehr starker Endspieltechnik und baute kleine Vorteile letztlich zu einem vollen Zähler aus.
Nach einem bisher sehr überzeugenden Weltcup mit 3/3 musste Aryan Tari (2639) heute erstmals mit Schwarz in einem Katalanen gegen GM Evgeni Bareev (2638) leiden. Der Russe baute mit filigraner Technik unangenehmen positionellen Druck auf, doch Aryan verteidigte sich mit temporärem doppeltem Bauernopfer erfindungsreich, so dass er genügend Gegenspiel generierte und schließlich das angestrebte Remis durch Dauerschach erreichte. Zur Belohnung wartet nun ab Sonntag ab 14.00 Uhr das Duell mit Weltmeister Magnus Carlsen.
Unsere Daumen sind gedrückt!
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