Zum Auftakt der dritten Runde des FIDE-Weltcups in Sotschi war die Bilanz unserer verbliebenen 4 Akteure nicht optimal. Nur Pentala Harikrishna (2776) konnte seine Weiß-Partie gegen den routinierten rumänischen GM Constantin Lupulescu (2659) gewinnen. Dagegen überzog Jorden van Foreest mit den weißen Steinen seine Position und unterlag gegen den Ragger-Bezwinger GM Kacper Piorun (2608). Schließlich musste sich auch Aryan Tari (2639) nach einem Zeitnot-Patzer gegen Weltmeister Magnus Carlsen (2847) geschlagen geben.
Dabei hatte der 21jährige Norweger zuvor gegen seinen prominenten Landsmann eine ausgezeichnete Vorstellung geboten und mit Schwarz vollständigen Ausgleich erreicht. Doch in Zeitnot ruinierten zwei schwache Züge im 38. und 39. Zug seine ausgeglichene Position und er verlor entscheidendes Material.
Anish Giri (2776) hat es mit einem der aktuell größten Talente weltweit, dem 16jährigen usbekischen GM Nordirbek Abdusattorov (2634) zu tun. Dieser bewahrte in einem Slawen mit 4. Dc2 stets einen minimalen Anzugsvorteil, so dass Anish 74 Züge lang präzise verteidigen musste, bevor er in einem Leichtfigurenendspiel gegen das weiße Läuferpaar das Remis gesichert hatte.
Dagegen zeigte Pentala Harikrishna (2776) wieder einmal, warum er zu den stärksten Technikern der Welt gezählt wird. Nach einem taktischen Versehen von Lupulescu gewann er einen Bauern und münzte diesen Vorteil in einem technisch nicht einfachen Turmendspiel zum vollen Zähler um.
Bitter verlief der Tag für Jorden van Foreest (2688), der gegen Kacper Piorun (2608) aus einem Spanier eine strategisch klar vorteilhafte Position erreichte. Doch zunächst ließ er im 37. Zug den nach c2 vorgerückten schwarzen Bauern am Leben und ließ schließlich im letzten Zug vor der Zeitkontrolle eine entscheidende Schwächung seiner Königsstellung zu, die ihm in der Folge einen vollen Zähler kostete. Damit muss er nun morgen versuchen, mit den schwarzen Steinen ein Comeback zu schaffen.
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