Die Organisation unserer Zwischenrundengruppe im NRW-Viererpokal gestaltete sich als durchaus kompliziert. Ursprünglich sollte diese im Schachzentrum ausgetragen werden, doch die drohende Inzidenzstufe 3 stellte zu Beginn der Woche die rechtliche Zulässigkeit der Durchführung in Frage. Als mit dem SV Horst-Emscher ein Ersatzausrichter gefunden war, verkündete das Gesundheitsministerium zunächst eine Ausnahmeregelung für Solingen und einige Tage später die temporäre vollständige Aussetzung der dritten Inzidenzstufe. Dennoch trafen sich die vier Mannschaften im gemütlichen Vereinsheim in Gelsenkirchen und die vor der Runde vorgenommene Auslosung führte zu einem Duell des ursprünglich geplanten mit dem tatsächlichen Gastgeber.
Nominell waren wir gegen den Tabellenzweiten der Verbandsliga Ruhrgebiet favorisiert, doch dies hatte uns nicht daran gehindert, in der Vorrunde vor drei Wochen einige Male Fortunas Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Prompt unterlief Rückkehrer Thomas Michalczak am vierten Brett das typische Versehen, die Berechnungen einer Kombination einen Halbzug zu früh abgebrochen zu haben. So kam es gegen Eddy Weichert (1920) nicht zum geplanten Bauerngewinn, sondern er musste im Mittelspiel den Verlust einer Figur für nur zwei Bauern hinnehmen.
Zum Glück lief es an den Mittelbrettern mit den weißen Steinen für uns besser. Der Gegner von Oliver Kniest, Andreas Buschmann (2093), opferte in der Eröffnung einen Bauern, konnte aber keine hinreichende Kompensation nachweisen. So konnte Olli seine positionellen Vorteile schrittweise ausbauen und dank eines starken Freibauern für die Führung sorgen. Diese erhöhte Ewald Fichtner kurz vor der Zeitkontrolle in seiner Partie gegen Olaf Arndt (1911) auf 2:0. Ewald hatte gegen den kompakten schwarzen Stonewall-Aufbau eine angenehme Druckstellung herausgearbeitet und gewann in der Folge eine Qualität, die er sicher zum vollen Zähler verwertete.
Dennoch drohte nun ein Blitzentscheid, denn am Spitzenbrett war Jörg Wegerle mit Schwarz nach einem unvorsichtigen Manöver in einem geschlossenen Sizilianer gegen Steven Baerwolf (2300) in einen massiven Königsangriff geraten, gegen den er in beiderseitiger Zeitnot seine Position nur notdürftig zusammenhalten konnte. Doch kurz vor dem 40. Zug hatte Baerwolf nach zuvor sehr starker Partieanlage einen taktischen Aussetzer, der ihm entscheidendes Material kostete.
So konnte Jörg die Partie zum entscheidenden 3:0 drehen, so dass es nur noch statistische Bedeutung besaß, dass Tom trotz zähem Widerstand seinen frühen Materialverlust nicht mehr kompensieren und nach über 5 Stunden die einzige Niederlage des Tages zum Endstand von 3:1 hinnehmen musste.
Im morgigen Viertelfinale treffen wir auf das NRW-Klassenteam des SF Essen Werden, die sich heute mit 2:2 dank besserer Berliner Wertung gegen die SG Ennepe-Ruhr-Süd durchsetzen konnte.