Mit einem klaren 4:0 gegen die SF Essen-Werden hat unsere Viererpokal-Mannschaft wie in der letzten Saison 2018/19 die Endrunde des NRW-Pokals erreicht. Dabei konnte das Quartett nach drei eher wackligen Vorstellungen erstmals die nominelle Favoritenposition auch souverän nachweisen.
Bereits nach knapp 2½ Stunden konnte Oliver Kniest die Führung gegen Uwe Claussen (2083) erzielen. Nach dessen sehr ambitionierter Interpretation der Nimzowitsch-Larsen-Eröffnung konnte Olli den weißen König mit einem Figurenopfer in der Brettmitte festhalten, wo er gegen den deutlichen schwarzen Entwicklungsvorsprung auf Dauer nicht standhalten konnte.
Vor der Zeitkontrolle sorgte Jörg Wegerle am Spitzenbrett für die Entscheidung. In einer Pirc-Struktur besaß er als Weißer stets leichte positionelle Vorteile, so dass sich Gegner Markus Kauch (2169) schließlich genötigt sah, seine Dame für Turm und Leichtfigur zu geben. Allerdings konnte er keine hinreichende Festung aufbauen, so dass Jörg die schwarzen Bauern am Damenflügel gewinnen und mit seinen dort entstehenden Freibauern den vollen Zähler einfahren konnten.
Ein spannendes Duell lieferten sich Stefan Hütte (2017) und Stephan Borchert. Stephan erreichte gegen den weißen Trompowsky-Angriff schnell eine sehr bequeme Position, doch die Stellung blieb dynamisch. In den taktischen Komplikationen behielt Stephan aber die bessere Übersicht und als er ein weißes Turmopfer auf g7 mit dem kühlen Kh8 beantworten konnte, blieb dem Weißen wegen mehrerer hängender Figuren nur noch die Aufgabe.
Den Schlusspunkt setzte schließlich Ewald Fichtner, der gegen den jungen Gergely Mann (1735) in einer Modevariante des Londoner Systems kleine Vorteile anhäufte, kurz vor der Zeitkontrolle einen Bauern gewann und diesen im Endspiel souverän zum 4:0 ummünzte.
Das »Final Four« des NRW-Pokals findet bereits in zwei Wochen, am 14./15.08.2021 statt. Gastgeber werden dann die Schachfreunde Essen-Katernberg sein.