Die V. Mannschaft hatte im Vorfeld des Auswärtsspiels gegen SK Turm Kleve II einige Absagen ihrer Stammspieler zu verkraften. Schließlich sprangen aus der VI. Mannschaft Markus Malkeit, Stefan Schubert und Bernhard Fodor ein. Diesen nochmals einen herzlichen Dank dafür. Der Mannschaftskampf begann ungewohnt um 13.00 Uhr, was angesichts der weiten Anreise von Vorteil war.
Als erster gewann Volker Naupold. In einer Katalanischen Eröffnung hatte Volker als Schwarzspieler im Mittelspiel die offene d-Linie mit Schwerfiguren besetzt, ist dann auf der zweiten Reihe mit Turm und Dame eingedrungen und der Gegner konnte Matt oder Materialverlust nicht mehr vermeiden. Zwar einige ungenaue Züge des Gegners, aber ganz lehrbuchmäßig von Volker vorgetragen. Als nächstes hat Sebastian Hahner den vollen Punkt eingefahren. Er hatte Weiß, und es kam die sizilianische Drachenvariante mit heterogenen Rochaden auf das Brett. Bald waren alle Leichtfiguren getauscht und es entstand ein Schwerfigurenendspiel, wobei Sebastian die bessere Bauernstruktur und die bessere Königstellung hatte. Er sammelte zunächst zwei Bauern ein, um dann den Gegner kurzfristig matt zu setzen. 2:0 für uns. Sollte sich etwa eine Überraschung anbahnen?
An den beiden letzten Bretter kämpften Stefan Schubert und Bernhard Fodor tapfer, aber der DWZ-Unterschied von über 300 Punkten war doch zu viel und so mussten sie sich nach einiger Zeit geschlagen geben. Dafür gewann Markus Malkeit: Er war mit den schwarzen Steinen gut aus der Eröffnung gekommen, es folgte ein wildes Mittelspiel, das schließlich in ein Turmendspiel mit Freibauern für beide Seiten mündete. Eine Unachtsamkeit des Gegners nutze Markus um seinen Bauern auf die Grundreihe zu bringen und umzuwandeln.
Blieben die langen und hart umkämpften Partien von Tim Kondziella, Wolfgang Steinbach und Jan Berents. Tim hatte am ersten Brett Weiß; in einem Damengambit entwickelte sich ein positioneller Kampf mit wechselseitigen Vorteilen, die aber nur schwach nach der einen oder anderen Seite ausschlugen. Zum Schluss war ein Turmendspiel entstanden. Wolfgang hatte in einer Reti-Eröffnung mit den weißen Steinen zunächst einigen Vorteil, den er aber nicht verdichten konnte, und das Spiel landete in einem Damenendspiel mit einem Mehrbauern für Wolfgang. Jan hatte Schwarz, ebenfalls eine Reti-Eröffnung. Er stand zunächst etwas gedrückt, hatte aber bereits voll ausgeglichen als sein Gegner eine kleine Taktik übersah und einen Bauern verlor. Bald danach stellte er einen weiteren Bauern ein. Diesen Vorteil ließ sich Jan nicht mehr nehmen und zwei Mehrbauern reichten dann im Turmendspiel für den Gewinn. Sobald Jans Gegner aufgegeben hatte und es 4:2 für uns stand, stellten Tim und Wolfgang ihre Gewinnbemühungen ein, boten Remis an, was die Spieler aus Kleve akzeptierten, und so wurde der 5:3-Sieg sichergestellt, der erste seit über zwei Jahren. Überraschend ja, aber nicht unverdient: Schöne Siege und auch die Remis-Partien waren nie in Verlustgefahr, insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung.
Wolfgang Steinbach