Die V. Mannschaft unterlag im Mannschaftskampf gegen den SF Erkelenz mit 3½:4½. Dabei stand die Begegnung von Anfang an unter keinem guten Stern: Vier Stammspieler mussten ersetzt werden, allein drei an den vorderen Brettern. Als dann mit allerlei Mühen Ersatzspieler gefunden waren, meldete sich einer davon aufgrund eines Corona-Falles in der Familie am späten Samstagabend ab, so dass wir die Reise mit nur sieben Spielern antreten mussten.
Zunächst unterlag Markus Malkeit an Brett 5. Er spielte mit Weiß einen geschlossenen Sizilianer. In schon etwas schlechterer Stellung übersah er, dass am Ende einer Kombination seine Dame vom gegnerischen Läufer gefesselt wird und verloren geht. Als nächstes musste Volker Naupold die Waffen strecken. Er hatte sich als Schwarzer mit Französisch verteidigt. Der Gegner baute Druck auf, und in der Folge kam ein Läuferopfer auf h6, das Volker nicht annehmen konnte. Mit einem Bauern weniger und als Kompensation die schlechtere Stellung stand er auf verlorenem Posten. Zwischenstand 0:3, das sah nach einem Debakel aus.
Dann ein Lichtblick an Brett 1: Tim Kondziella gewann das Spitzenduell. In einer Mischung aus Londoner System gegen Holländisch / Leningrader Variante war eine scharfe Stellung mit Rochaden nach verschiedenen Seiten entstanden. Beide Spieler schoben ihre Bauern in Richtung der gegnerischen Königsstellung vor. Tims Gegner, der lang rochiert hatte, nahm dann frech Tims b- und a-Bauern weg und öffnete ihm dabei Linien. Als wenig später der Erkelenzer einen Figurenverlust aufgrund einer Fesselung übersah, war die Partie zugunsten von Tim gelaufen. 1½ Punkte aus zwei Partien am ersten Brett für Tim: alle Achtung! Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten: Andreas Lux hatte sich an Brett 4 gegen den geschlossenen Sizilianer mit Schwarz sehr gut aufgebaut und am Ende der Eröffnung sogar schon leichten Vorteil. Dann schwächte er allerdings unnötig seine Königstellung anstatt weiter am Damenflügel seinen Vorteil zu suchen. Dies ermöglichte seinem Gegner einen siegbringenden Angriff.
Auf den letzten halben Punkt zum Gesamtsieg mussten die Erkelenzer allerdings noch einige Zeit warten. Der erst 12-jährige Batuhan Gülcan an Brett 6 spielte eine hervorragende Partie. Er führte die schwarzen Steine und glich in einer Englischen Eröffnung frühzeitig aus. Im Mittelspiel gewann er einen Bauern und verwertete den Vorteil sicher zu einem vollen Punkt. Auch Alexander Kirschbaum an Brett 7 kämpfte tapfer und erfolgreich. In einer Spanischen Eröffnung erzielte er mit Weiß Vorteil und konnte im 21. Zug einen Bauerngewinn verbuchen. Im weiteren Verlauf verpasste sein Gegner Ausgleichschancen und übersah auch, dass dreimal dieselbe Stellung auf dem Brett war. Im 72. Zug hatte Alexander seinen Bauernplus in einem Leichtfigurenendspiel zu einem Sieg verwertet.
Blieb die Partie von Wolfgang Steinbach an Brett 3, die längste an diesem Tage. Die Spieler fanden sich nach dem 28. Zug in einem gleichstehenden Endspiel mit je einem Springer und einem – gleichfarbigen – Läufer und Bauern auf beiden Flügeln wieder. Wolfgang versuchte etwas aus diesem Endspiel herauszuholen, aber nach über fünf Stunden opferte der Erkelenzer Spieler seinen Springer gegen den letzten Bauern und übrig blieb für Wolfgang ein Läufer, mit dem man aber bekanntlich nicht Matt setzen kann. Remis und Endstand 3½:4½.
Herzlichen Dank an die Ersatzspieler für ihr Mitwirken.
Wolfgang Steinbach