Zu einem klaren 6:2-Sieg kam die V. Mannschaft gegen den Aufsteiger Ronsdorfer SV. Los ging es nach 1½ Stunden mit einem Sieg von Volker Naupold an Brett 4. Volker hatte mit Schwarz in einem Damengambit den Gegner auf dem falschen Fuß erwischt. Nach 10 Zügen hatte er mit seinen Mittelbauern die weißen Springer von c3 nach b1 bzw. von f3 nach g1 wieder in die Ausgangsstellung getrieben und einen gedeckten Freibauern auf d3 festgesetzt. Nach weiteren 10 Zügen gab der Ronsdorfer Spieler auf. Kurios: Volker berichtete, dass er eine Woche zuvor bei seinem Einsatz in der IV. Mannshaft dieselbe (Gewinn-) Stellung nach dem 10. Zug auf dem Brett hatte.
Einige Zeit später konnte Tim Kondziella an Brett 3 mit den weißen Steinen den ganzen Punkt einfahren: In einer Semi-Slavischen Verteidigung entwickelte sich bei entgegengesetzten Rochaden ein wildes Spiel, wobei der schwarze König unsicherer stand als sein Gegenüber. Beide Spieler ließen einige Möglichkeiten ungenutzt. Schließlich wickelte Tim in ein gewonnenes Turmendspiel ab und zwang den Gegner zur Aufgabe. Nur gut, dass der Mannschaftsführer mit seiner eigenen Partie beschäftigt war und nicht mit ansehen musste, wie Tim seine Uhr auf 1 Sekunde herunterlaufen ließ.
Danach stellten sich zwei Remis ein. Am 1. Brett gelang Dr. Hajo Boschek mit Weiß in einem Königsindischen Aufbau ein Druckspiel aufzubauen, das aber nach einem doppelten Turmabtausch zum Ausgleich führte. Im weiteren Mittelspiel setzte der Nachziehende zunächst ungenau fort und geriet in eine Verluststellung. Den Gewinn fand aber leider nur der Rechner. Die Stellung trocknete danach aus und Remis war unvermeidbar. Bei Wolfgang Steinbach, der die weißen Steine führte, an Brett 5 kam ein angenommenes Damengambit auf das Brett. In einer Abwicklung fand Wolfgang nicht die optimalen Züge und fand sich in einem Turmendspiel mit einem Minusbauern wieder. Sein aktiver Turm kompensierte das zwar, aber auch nicht mehr, sodass sich die Spieler auf ein Unentschieden einigten.
Danach gewannen wir die nächsten zwei Spiele wieder. Dies erledigten Andreas Lux an Brett 8 und Jan-Hendrik Berents an Brett 7 souverän. Andreas errang mit Schwarz in einem Alapin-Sizilianer nach und nach die bessere Stellung, gewann einen Bauern und verwertete seinen Vorteil in einem Springendspiel ohne große Mühe. Jan-Hendrik erreichte in einer Damenindischen Verteidigung positionellen Vorteil, der in einem Qualitätsgewinn mündete, was zum Sieg ausreichte.
Blieben die Partien von Stefan Speck an Brett 2 und Helmut Meckel an Brett 6. Deren Gegner wollten unbedingt zu einer Ergebnisverbesserung für ihre Mannschaft beitragen und versuchten den vollen Punkt zu erringen. Stefan geriet in einer Art Katalanischen Eröffnung mit Schwarz etwas in die Defensive, verteidigte sich aber gut und ließ auch im Doppelturm-Endspiel nichts anbrennen, sodass der Ronsdorfer Spieler schließlich einsehen musste, dass mehr als Remis nicht drin ist. Am längsten musste Helmut spielen. In einem Franzosen mit 2.d3 geriet er im Mittelspiel in Nachteil, verteidigte sich aber wie üblich erfindungsreich. Mit dem 40. Zug verspielte der Gegner seinen Vorteil, als er einen Läufer einstellte. Es ergab sich ein Endspiel Dame gegen Dame und Springer auf Seiten von Helmut. Je länger Helmut aber die Stellung betrachtete, desto klarer wurde, dass die gegnerische 3 zu 1 Bauernmehrheit am Damenflügel gefährlich ist. Helmut opferte daher den Springer. In dem Damenendspiel versuchte sein Gegner noch lange zu gewinnen, im 76. Zug musste er jedoch einsehen, dass das Bauernendspiel mit je einem Bauern auf beiden Seiten Remis ist.
So konnten wir ohne Partieverlust die Heimreise antreten und uns zunächst im Mittelfeld der Tabelle festsetzen.
Wolfgang Steinbach