Nach einem sehr wechselhaften Verlauf, in dem an vielen Brettern echtes Kampfschach geboten wurde, trennten sich die Gäste von Tornado Wuppertal und unsere VI. Mannschaft letztendlich mit einem 4:4, wobei einmal mehr das Pendel auch hätte zugunsten der Solinger Mannschaft hätte ausschlagen können.
Der Kampf startete sehr gut für die Solinger: An Brett 2 strich Carsten Becker einen kampflosen Punkt ein, doch sorgte der Verlauf des Wettkampfes, dass für ihn als Kiebitz keinerlei Langeweile aufkam. Den zweiten Punkt lieferte nach nur etwas mehr als einer Stunde Marius Fränzel an Brett 6, der gegen seinen noch unerfahrenen Gegner in einer Spanischen Partie rasch die Oberhand bekam. Und auch das 3:0 fiel, als Christopher Blomel am Spitzenbrett gegen ein Königsgambit zuerst einen Qualitätsgewinn erzielen und anschließend einen Freibauern weit nach vorn treiben konnte.
Nur kurze Zeit später stand es 4:1: Ferdinand Schneider hatte als Schwarzer in einem Rossolimo-Sizilianer an Brett 3 am Ausgang der Eröffnung daneben gegriffen und war in einer extrem passiven Stellung gelandet. Seine zähe und präzise Gegenwehr wurde dann belohnt, als er ein Endspiel mit Läufer gegen Springer und einem Minusbauern überraschend Remis halten konnte. Angesichts der Führung gab nun auch Wolfgang Zimdars am 8. Brett seine Partie Remis. Wolfgang war kurz nach dem 40. Zug wie eingefroren und verbrauchte nahezu die gesamte Zeit der zweiten Zeitperiode beim Nachdenken über eine Stellung, in der er, je länger er über sie nachdachte, umso mehr taktische Gespenster sah, anstatt mit einfachen Zügen den gegnerischen König weiterhin unter Druck zu setzen. Schließlich war er so entnervt, dass er in ein Remis durch Zugwiederholung einlenkte.
Die drei noch laufenden Partien machten den Solinger Zuschauern wenig Hoffnung, dass aus ihnen noch der entscheidende halbe Punkt erzielt werden könnte. Reinhard Schüller hatte an Brett 5 aus einer Skandinavischen Verteidigung heraus seinen Gegner komplett überspielt und gegen dessen unkoordinierte Figuren sogar eine Mattkombination auf dem Brett. Leider fand er den Weg nicht, willigte in einen Generalabtausch ein und landete in einem zwar immer noch gewonnenen Turmendspiel mit sieben gegen fünf Bauern, in dem er dann aber komplett den Faden verlor und die Bildung eines gegnerischen Freibauern zuließ, der nicht mehr aufzuhalten war. An Brett 4 verteidigte Batuhan Gülcan lang und zäh eine schon lange verlorenen Stellung, musste aber im 60. Zug angesichts des nun unabwendbaren Matts aufgeben. Gleichzeitig strich auch Friedel Skiber am 7. Brett die Segel, der in einer wilden und hochkomplizierten taktischen Partie leider das schlechtere Ende für sich behielt. So mussten sich die Solinger in das 4:4 fügen.
Am 4. Dezember geht es für die Sechste daheim gegen den favorisierten Tabellenführer SC Solingen 1928 weiter.