Jedem Verein bereitet es besondere Freude, wenn man beobachten kann, wie Nachwuchsspieler aus der eigenen Talentschmiede später auch in den Topmannschaften des Clubs erfolgreich sind. Insofern wird die Entwicklung von Kevin Zolfagharian bereits seit vielen Jahren besonders wohlwollend verfolgt.
Kevin kam im Jahre 2010 im für heutige Verhältnisse späten Alter von 13 Jahren in unseren Verein und zeigte sehr schnell sein immenses Talent. Mit exzellentem taktischem Gespür gesegnet und viel Fleiß war er bereits wenige Jahre später bei diversen Deutschen Jugendvereinsmeisterschaften am Start. Während er bei den nationalen U16-Titelkämpfen in den Jahren 2012 und 2013 jeweils als bester Scorer unserer Mannschaft mit 5½/7 und 6/7 überzeugte, war sein größter Erfolg im Jugendbereich sicherlich der herausragende dritte Platz mit unserem Team bei den deutschen U20-Vereinsmeisterschaften des Jahres 2014, bei der er zusammen mit Jan Hobusch ein formidables Spitzenduo gegen viele nominell stärkere Gegner bildete.
Leider konnte der amtierende Solinger Stadtmeister, der in diesem Jahr seinen dritten Titelgewinn bei diesem Turnier feierte, in den letzten Jahren durch Studienbelastung und einige gesundheitliche Probleme sich nur eingeschränkt seinem Schach widmen. Dennoch zeigte z.B. seine Performance beim Grenke-Open 2019 in Karlsruhe, wo er nur um einen halben Zähler seine erste IM-Norm verfehlte, wieviel schachliches Potential noch in Kevin schlummert.
Nach erfolgreich abgeschlossenem Bachelorstudium wird der 25jährige sicherlich seine Chance nutzen, im Jahr 2023 auf die Jagd nach FM- und IM-Titel zu gehen. Die Partie von Türchen Nr. 19 stammt aus der letzten Zweitliga-Saison 21/22 und hatte sportlich eine nicht unerhebliche Bedeutung.
Nach einem soliden Saisonstart mit 4:4 Zählern traf unsere II. Mannschaft auf die SG Bochum 31, die mit 2:6 Zählern ein direkter Mitkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt war. In einem offenen Kampf kam es in Kevin’s Partie mit dem Bochumer Routinier Paul Backwinkel zu einem komplizierten Kampf, der in der Zeitnotphase entschieden wurde.
Das scheinbar den Weißen entlastende 38. Df3 war der entscheidende Fehler, den Kevin mit zwei Schachgeboten und der forcierten Überführung seiner beiden Schwerfiguren auf die weiße Grundreihe gekonnt ausnutzte. Nach 40…Dc1 ist die weiße Position nicht mehr verteidigungsfähig. Dieser Sieg war mitentscheidend zum späteren 5:3-Erfolg, nach dem die II. Mannschaft eine herausragende Saison mit einem großartigen 3. Platz in der 2. Bundesliga West folgen ließ.