Unser heutiger Protagonist im Adventskalender wäre sicherlich unangefochtener Spitzenreiter, wenn es eine Rangliste der spielstärksten deutschen Schachfunktionäre der letzten 15 Jahre geben würde. Denn Markus Schäfer gehörte bereits dem Gründungsvorstand des Schachbundesliga e.V. im Jahre 2007 an und ist nun bereits seit 13 Jahren Präsident des Vereins, der die Geschicke der stärksten Schachliga der Welt lenkt. Sein immenses Engagament für die Bundesliga kommt nicht von ungefähr, denn schließlich ist er selbst seit drei Jahrzehnten dort als Spieler aktiv, auch wenn er in den jüngeren Vergangenheit meist in der 2. Bundesliga zum Einsatz kommt.
Markus wechselte 1991 als 22jähriger frisch gebackener Internationaler Meister nach Solingen und fand wenig später bei der Evertz AG auch seine berufliche Heimat in der Klingenstadt. Seine Liste an errungenen nationalen Titeln liest sich sehr beeindruckend. Nachdem er bereits als noch jugendlicher Spieler seines Heimatvereins SK Münster 32 im Jahre 1989 den deutschen Einzelpokal (Dähne-Pokal) gewinnen konnte, holte er später als sehr erfolgreiches Teammitglied unserer Mannschaft nicht nur den Deutschen Mannschaftsmeistertitel 1997, sondern auch drei deutsche Blitzmeisterschaften in den Jahren 1996, 2000 und 2002 und war auch bei den beiden Siegen im Deutschen Mannschaftspokal 2006 und 2009 entscheidend beteiligt.
Zudem konnte er im Jahre 2009 das Helmut-Kohls-IM-Turnier im Rahmen der Dortmunder Schachtage für sich entscheiden. In den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt von Markus’ schachlichen Aktivitäten auf die Funktionärsebene verlagert, da die Bundesliga insbesondere in den Hochzeiten der Pandemie vor immense organisatorische Herausforderungen gestellt wurde. Dennoch ist er weiterhin in unserem Zweitligateam ein konstanter Leistungsträger und darüber hinaus auch hier seit vielen Jahren als Mannschaftsführer zusätzlich engagiert.
Markus fühlt sich schachlich stets besonders wohl, wenn er basierend auf gesunden positionellen Grundlagen aktiv werden kann. In unserer Partie zur Türchen 20, die aus der Zweitliga-Saison 2018/19 stammt, hatte sein Gegner Prof. Dr. Matthias Kiese die eigene Königssicherheit etwas zu sehr vernachlässigt. Nach dem ebenso gradlinigen wie effektiven 25. Dh5 ist die schwarze Stellung bereits nicht mehr verteidigungsfähig. Dankenswerterweise ließ der Bochumer das klassische Damenopfer auf h7 zu, das dank der Öffnung der langen Diagonale zu einem hübschen Schlussbild führt.