Zu Gast bei den Schachfreunden von BSW III konnte unsere VI. Mannschaft einen überraschend deutlichen 7:1-Sieg einfahren. Dabei profitierte die Mannschaft gleich zu Anfang davon, dass die Gastgeber nur sieben Mann ans Brett bringen konnte, während wir aufgrund eines Missverständnis gleich mit neun Spielern angetreten waren; hiermit nochmals eine Entschuldigung an Clemens Biernath, der ohnehin selten genug zum Schachspielen kommt und diesmal den Weg nach Wuppertal auch noch vergeblich gemacht hat.
Nach dem kampflosen Punkt von Alexander Kirschbaum am 8. Brett legte nach etwas mehr als zwei Stunden Marius Fränzel an Brett 7 nach: Aus einem Alapin-Sizilianer entwickelte sich eine taktisch geprägte Partie, in der Marius die geringere Anzahl von Fehlern machte, die aber bis zum Bauern-Endspiel mit einem weißen Mehr-Läufer spannend blieb. Letztlich setzte sich seine materielle Überlegenheit durch. Nur wenige Minuten später erhöhte Kian Scheidtmann an Brett 3 auf 3:0: Er hatte einen furiosen Rochadeangriff am Königsflügel gestartet und unter Materialgewinn bis kurz vors Matt führen können. Angesichts der schon beträchtlichen Führung und dem Stand an den anderen Brettern nahm Carsten Becker an Brett 2 das Remis-Angebot seines Gegners in ausgeglichener Stellung an.
An Brett 5 konnte sich Batuhan Gülcan mit einem Freibauern auf der d-Linie bei noch weitgehend gefülltem Brett durchsetzen; als der Bauer nur noch ein Feld von der unvermeidlichen Umwandlung stand, gab Batuhans Konkurrent auf. Damit war der Sieg bereits gesichert. Eine interessante Partie mit zahlreichen überraschenden Zügen spielte an Brett 1 Christopher Blomel: Er spielte eine seltene Variante mit 2. b3 gegen die Caro-Kann-Verteidigung seines Gegenübers und lehnte nach beiderseits langen Rochaden und Damentausch in einer ausgeglichenen Mittelspielstellung, in der seine Figuren leicht aktiver standen, ein Remisangebot ab. Anschließend begann er seinen Kontrahenten systematisch am Königsflügel zu überspielen. Unter Turmopfer erzwang er die Umwandlung seines g-Bauern, aber erst, nachdem auch der h-Bauer bis h7 vorgelaufen war, gab sein Gegner die Partie verloren.
Mit großer Ausdauer spielte Reinhard Schüller an Brett 6 gegen einen 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner und ließ sich dabei von nichts beeindrucken. Als sein Kontrahent mehrfach Gewinnwege in einem Turmendspiel ausließ, konnte Reinhard dessen König effektiv auf den letzten beiden Reihen einsperren. Als der Gegner sich unter Aufgabe seines Mehrbauern scheinbar befreien konnte, gab sich Reinhard mit einem Remis durch Dauerschach in besserer Stellung zufrieden. Den letzten Punkt lieferte Ferdinand Schneider an Brett 4, der mit Schwarz in einem Damenbauernspiel schon aus der Eröffnung heraus besser stand, da Weiß bereits im 8. Zug seinen Damen-Springer nach a3 zog, wo er bis zum Ende der Partie stehenblieb, um dann dort abgeholt zu werden. Dieser Figurenverlust brachte die weiße Stellung endgültig zum Zusammenbruch.
Mit diesem Sieg konnte sich die VI. Mannschaft auf den 4. Platz vorschieben und hat mit Neviges und Mettmann noch zwei Mannschaften vor sich, die sich derzeit im unteren Teil der Tabellen befinden.