Unsere V. Mannschaft erlitt eine 3:5-Niederlage gegen BSW Wedau. Am 4. Brett verteidigte sich Helmut Meckel mit Holländisch. Er kam auch gut aus der Eröffnung. Nach einem Bauerngewinn des Gegners versäumte er allerdings aktives Gegenspiel und hatte dadurch nicht genügend Kompensation. Im Verlauf übersah Helmut dann ein ersticktes Matt, was die Partie schnell beendete. Bei Batuhan Gülcan an Brett 7 ergab sich ein Damengambit. Sein Gegenüber eroberte einen Mehrbauern und wickelte in ein Doppel-Turmendspiel ab. Als Batuhan den Mehrbauern zurückgewinnen konnte, war die Partie wieder ausgeglichen und die Spieler einigten sich auf Remis.
Auch Reinhard Schüller am 8. Brett spielte ein Damengambit, allerdings mit den schwarzen Steinen. Sein Bauernvorstoß nach e5 kam etwas verfrüht, so dass der Gegner in Vorteil kam. Reinhard konsolidierte sich zwar wieder, aber als ein starker Springer auf f5 auftauchte und sein Bauer auf g7 verloren ging, kämpfte Reinhard für eine verlorene Sache und musste schließlich aufgeben. Jan Berents hatte an Brett 5 Weiß und spielte zunächst sehr solide gegen eine Königsindische Verteidigung. Er kam nach und nach positionell immer mehr in Vorteil und der Gegner sah sich gezwungen, einen Springer für zwei Bauern zu opfern. Als Kompensation hatte er aber höchstens die schlechtere Stellung. Statt seinen Vorteil ruhig zu verwerten, ließ sich Jan auf Taktiken ein, die ihm eine Dame gegen Turm, Springer und Bauer einbrachte. Dank eines Freibauern hatte Jan immer noch eine Gewinnstellung, die er durch ein Versehen jedoch verdarb und froh sein musste, dass der Gegner in die Punkteteilung einwilligte. Am 6. Brett spielte Andreas Lux mit Schwarz gegen einen geschlossenen Sizilianer. Die Eröffnung gestaltete sich ausgeglichen, im Mittelspiel erhielt Weiß leichten Vorteil, der sich wieder verflüchtigte. Auch nachdem Weiß eine Qualität geopfert hatte, befand sich die Stellung in einem dynamischen Gleichgewicht. Die Stellung war aber für Andreas schwerer zu spielen und tatsächlich genügte ein einziger schwacher Zug von ihm und der gegnerische Königsangriff war nicht mehr aufzuhalten, so dass er am Ende die Niederlage akzeptieren musste.
Damit kämpften nur noch die drei ersten Bretter, wobei durchaus noch Hoffnung bestand, ein Unentschieden im Mannschaftskampf zu erzielen. Stefan Speck am Spitzenbrett sah sich mit der Caro-Kann Verteidigung konfrontiert. Nach ausgeglichenem Verlauf übersah der Wedauer Spieler eine Fesselung und verlor die Qualität. Stefan verwertete seinen Vorteil souverän zum vollen Punkt; der Computer hatte an seinem Spiel nichts auszusetzen. Bei Tim Kondziella an Brett 2 kam ein Londoner System auf das Brett. In einer ausgeglichenen Stellung, patzte der Gegner und Tim erhielt eine Gewinnstellung, die er jedoch mit seinem 40. Zug wieder verdarb. In dem Bestreben, einem Dauerschach auszuweichen, ließ er sich mit Dame und Springer letztendlich noch mattsetzen. Danach war für den Ausgang des Mannschaftskampfes nicht mehr von großer Bedeutung, dass Wolfgang Steinbach an Brett 3 endlich seinen ersten Sieg einfahren konnte. Aus einem Colle-System heraus hatte sich ein für Wolfgang günstiges Turmendspiel ergeben. Ob es allerdings bei optimaler Verteidigung trotz Mehrbauer gewonnen war, ist nicht sicher. Unter Mithilfe des Gegners konnte jedoch der Sieg sichergestellt werden.
Wolfgang Steinbach