Zu Gast beim Tabellenletzten SW Remscheid II konnte sich unsere VII. Mannschaft mit einem 7½-Sieg deutlich durchsetzen. Dabei musste leider Friedel Skiber unverrichteter Dinge wieder heimfahren, da die Remscheider nur sieben Spieler ans Brett brachten.
Den Auftakt lieferte Ferdinand Schneider an Brett 3, dessen Gegner bereits am Ausgang der Eröffnung eine Bauerngabel übersah und einen Springer einstellte. Als Ferdinand zehn Züge später auch noch eine Qualität gewinnen konnte, war die Partie bereits vorüber. Das 3:0 lieferte Dr. Marius Fränzel an Brett 2, dessen junge Gegnerin eine Schottische Partie mit 5. Sb3 aufs Brett gebracht hatte. Sie spielte auch eine ganze Weile stellungsgerecht, überschätzte dann aber im Mittelspiel eine Angriffsidee und wurde klassisch ausgekontert. Und die halbe Miete brachte dann in seiner ersten Turnierpartie nach längerer Zeit an Brett 7 Wolfgang Zimdars ein. Sein Kontrahent und er bewegten sich bereits in der Eröffnung auf originellen Pfaden; im entstandenen Mittelspiel konnte Wolfgang am Damenflügel aktives Spiel entwickeln und hatte nach Abtausch aller Figuren ein Bauernendspiel mit zwei Mehrbauern auf dem Brett, von denen einer ein Freibauer auf der b-Linie war, dessen Umwandlung Schwarz gar nicht erst zu verhindern suchte.
An Brett 1 spielten Tim Kondziella und sein Gegenüber eine lange Variante der Budapester Verteidigung herunter, um in einer nur leicht vorteilhaften Stellung für Weiß zu landen. Schwarz baute dann eine vermeintliche Falle mit Qualitätsgewinn auf, ließ dabei aber ein Zwischenschach und die unglückliche Randstellung seines Springers unberücksichtigt und musste daher am Ende für Turm und einen Bauern zwei Offiziere geben. Die Partie endete dann etwas überraschend, als Schwarz in schon schlechterer Stellung mit einem seiner Türme die weiße Dame angriff, dabei aber übersah, dass einer der weißen Läufer den Turm ersatzlos schlagen konnte. Den einzigen halben Punkt gab dann an Brett 5 Reinhard Schüller ab. Er war aus einer Italienischen Eröffnung mit 4. d4 in einer weitgehend ausgeglichenen Mittelspielstellung mit vier Türmen und Springer gegen Läufer bei beiderseits sechs Bauern gelandet. Dabei war einerseits sein starker zentraler Springer von Vorteil, andererseits war seine Bauern- und Königsstellung schlechter als die seines Gegners. Als der Remis anbot, nahm es Reinhard auch angesichts des 5:0-Ergebnisses an.
Alexander Kirschbaum spielte an Brett 8 gegen eine klassische Italienische Partie. Er konnte am Königsflügel einen Turm gegen zwei Leichtfiguren tauschen, und in der geschlossenen Stellung mit beiderseits noch acht Bauern erwiesen sich Alexanders Springer als deutlich aktiver als der weiße Turm. Alexanders Kontrahent verlor dann auch die Übersicht und stellte aufgrund seiner unglücklichen Königsstellung einen seiner beiden Türme ein. Damit war die Partie vorüber. Nun spielte nur noch Max Pernizki an Brett 4. Max konnte im Schwerfiguren-Mittelspiel mehr Bauern einsammeln als sein Gegner und bildete dann schulgerecht zwei gedeckte Freibauern auf der d- und c- Linie, deren Umwandlung nicht zu verhindern war. So stand es nach drei Stunden und zwanzig Minuten ½:7½ aus Remscheider Sicht.
Da der unmittelbare Verfolger Tornado Wuppertal heute gegen die SF Lennep eine Niederlage quittieren musste, liegt die VII. jetzt mit 100 % der Mannschaftspunkte allein an der Tabellenspitze. Im neuen Jahr empfangen wir dann die Schachfreunde von Mettmann-Sport im Schachzentrum.