Erfolgreicher Start in die DVM

Vor der ersten Runde der U20w: Sarah Fetahovic, Eva Rudolph, Yaroslava Sereda, Melanie Müdder

Mit zwei Siegen erwischten unsere drei Mannschaften bei den Deutschen Jugend-Vereinsmeisterschaften vom 27.-30.12.2023 in Magdeburg einen guten Start. Während die U20-Mädchen sich mit 4:0 gegen das Quartett des Schachverein Erkenschwick durchsetzen konnte, siegte die U12 mit 3½:½ gegen die Schachzwerge Magdeburg. Lediglich die U16-Mädchen mussten sich der SG Leipzig mit ½:3½ geschlagen geben, zeigten als nominell klarer Außenseiter aber eine sehr engagierte Vorstellung.

In der offenen U20w-Meisterschaft gibt es in diesem Jahr mit 21 Teams einen sehr erfreulichen Teilnahmerekord. Da die Titelverteidigerinnen vom Schachzentrum Seeblick um die Geschwister Peglau diesmal auf eine Teilnahme verzichten, geht unser bewährtes Quartett bestehend aus Melanie Müdder, Yaroslava Sereda, Eva Rudolph und Sarah Fetahovic als Erster der Setzliste ins Turnier.

Zum Auftakt wartete direkt ein NRW-Derby gegen den SV Erkenschwick. Nach lange Zeit ausgeglichenem Spielverlauf sorgte Mannschaftsführerin Melanie Müdder für die psychologisch wichtige Führung in der traditionell nervösen Auftaktrunde. In einem geschlossenen Sizilianer nutzte Melli im Mittelspiel die Gelegenheit, mit Schwarz gegen Alica Foltin (1782) die Initiative an sich zu reißen und schloss ihre Partie mit einem hübschen Damenopfer stilecht ab. Noch vor der Zeitkontrolle erhöhte Yaroslava Sereda auf 2:0. Ihr gelang gegen in der sizilianischen Sweschnikov-Variante eine schöne positionelle Partie gegen Amelie Pollerberg (1576), in der sie ihre Vorteile schrittweise ausbaute und schließlich dank ihres weit vorgerückten Freibauern eine Figur gewann.

Auch Sarah Fetahovic wies eigentlich die gesamte Partie über Vorteile nach einem Eröffnungsfehler von Natalia Bohatyrova (1511) auf. Dabei unterlief ihr im Mittelspiel lediglich ein schwerwiegendes taktisches Versäumnis, als sie einen typischen Grundreihentrick übersah, was ihre Gegnerin aber zum Glück nicht ausnutzte. Am härtesten musste Eva Rudolph mit den schwarzen Steinen gegen die amtierende deutsche U10w-Meisterin Mariia Bohartyrova (1499) arbeiten, bevor sie die weiße Initiative in einem sizilianischen Flügelgambit neutralisiert hatte und schließlich ihren Materialvorteil im Endspiel entscheidend zur Geltung brachte. Nach 4½ Stunden war jedoch der ideale Start mit dem 4:0-Sieg perfekt.

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Die U12 vor der ersten Runde: Dima Kovalyov, Janis Meijers, Shreyas Shivkumar, Jaroslav Meijers – im Hintergrund Kapitän Ewald Fichtner

Während die U20-Mädchen bereits über immense Meisterschaftserfahrung verfügen, hat sich unser U12-Quartett erstmals überhaupt für eine Deutsche Mannschaftsmeisterschaft qualifiziert. Mit Ausnahme von Shreyas Shivkumar, der im Frühjahr bei den Deutschen U10-Einzelmeisterschaften am Start war, ist es für alle eine Premiere auf nationaler Ebene. Davon war aber in der Auftaktbegegnung nichts zu spüren. Es ging gegen die Mannschaft des mit 882 Mitgliedern größten deutschen Schachvereins, den Schachzwergen Magdeburg, die für ihre exzellente Nachwuchsarbeit bekannt sind und hier bei ihrem Heimspiel auch mit vier Mannschaften in verschiedenen Altersklassen vertreten sind.

Unsere Jungs sind in einem sehr ausgeglichen besetzten Turnier an Position 10 gesetzt und gingen als nomineller Favorit in den Kampf. Sie konnten frühzeitig eine komfortable 2:0-Führung verzeichnen, nachdem Jaroslav Meijers und Shreyas Shivkumar in ihren Partien gegen Theodor Emil Wolff (912) und Lennart Seeger (1030) bereits im frühen Mittelspiel ihre jeweiligen Eröffnungsvorteile zu entscheidendem Materialgewinn verdichten konnten.

Glück hatte dagegen Janis Meijers, der sich am zweiten Brett in vielversprechender Angriffsposition gegen den weißen König am Damenflügel veropferte. Doch sein Gegner Jakob Fuchs (1155) fand nicht die präzise Verteidigung, so dass Janis letztlich doch das intendierte Mattfinale aufs Brett bringen konnte, wonach der Kampf entschieden war. Daher einigte sich Dima Kovalyov in der längsten Partie des Kampfes mit seinem Gegner Igor Shevchenko (1640) in einem ausgeglichenen Schwerfigurenendspiel zum Endstand von 3½:½ auf Remis.

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Unsere U16-Mädchen-Mannschaft hat ebenfalls erstmals den Sprung zur Deutschen Meisterschaft geschafft. Da Yaroslava Sereda und Sarah Fetahovic zwei noch in der U16 spielberechtigte Mädchen parallel in der U20w aktiv sein, geht ein sehr junges Quartett mit zwei U14w- und zwei U12w-Spielerinnen ins Turnier, das als Nummer 17 der Setzliste von 20 Mannschaften vor allem wertvolle Erfahrungen gegen starke Gegnerinnen sammeln und vielleicht für einige Überraschungen sorgen möchte.

Tolle Partie in der U16w: Samiksha Malagatte

Dies gelang im Kampf gegen die klar favorisierte Mannschaft von SG Leipzig bereits punktuell sehr gut. Die erstmals für uns als Gastspielerin aktive Samiksha Malagatte zeigte sich gegen die schottische Eröffnung von Neele Zoe Halas (1722) exzellent präpariert und forcierte mit Schwarz mit leicht besserer Position das Remis durch Dauerschach – ein toller Einstand gegen eine fast 500 DWZ-Punkte stärkere Spielerin.

Leider unterlief Diya Dhanasekaran Meenambigai am Spitzenbrett in minimal besserer Position gegen Jenny Ha-Linh Nguyen (1736) ein taktischer Aussetzer, der entscheidendes Material kostete. So musste sie sich ebenso wie Alina Kovalyova gegen Jamie Alice Amelang (1322) geschlagen geben.

Am längsten kämpfte Maida Fetahovic gegen Marie Ottlik (1526), doch in Zeitnot unterlief ihr ein Rechenfehler, der letztlich entscheidendes Material kostete, so dass die ½:3½ -Niederlage perfekt war.

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Bereits heute Nachmittag geht es um 14.30 Uhr (U12, U16w) bzw. 15.30 Uhr (U20w) weiter – gedrückte Daumen sind herzlich willkommen!