Einen sehr erfreulichen Vormittag verlebten die Betreuer unserer drei Mannschaften bei den Deutschen Jugend-Vereinsmeisterschaften in Magdeburg. Alle Teams präsentierten sich in guter Verfassung und konnten ihre Kämpfe gewinnen. Für besondere Freude sorgte das 2½:1½ unserer U16w-Mannschaft gegen den SC Bad Dürkheim-Wachenheim, die damit ihren ersten Sieg im Turnier landen konnten.
Das U12-Quartett zeigte sich beim 3:1 gegen USG Chemnitz von der gestrigen Niederlage unbeeindruckt, während die U20-Mädchen mit einem souveränen 3½: ½ gegen den SC Kreuzberg die alleinige Tabellenführung übernahmen.
Bereits aufgrund der Startrangliste war es klar gewesen, dass es für unser U16w-Quartett gegen viele nominell deutlich stärkere Mannschaften schwer werden würde. Somit waren alle vor der heutigen dritten Runde hochmotiviert, als es nach den beiden gestrigen Auftaktniederlagen gegen die SC Bad Dürkheim-Wachenheim erstmals gegen ein nominell ähnlich aufgestelltes Quartett ging. Leider unterlief Alina Kovalyova gegen Dana Dzutseva (797) ein böser Blackout, als sie in besserer Stellung mit Mehrbauer einzügig ihre Dame einstellte. Doch dafür zeigten sích Maida Fetahovic und Diya Dhanasekaran Meenambigai mit den weißen Steinen in glänzender Spiellaune. Maida behielt gegen Alena Dzutseva (897) in einem komplizierten taktischen Scharmützel im Mittelspiel die bessere Übersicht und wickelte in ein Endspiel mit Mehrbauern ab, das sie gekonnt zum Sieg führte.
Diya spielte zweifellos die Partie des Tages, als sie gegen die nominell favorisierte Jennifer Kern (1576) einen famosen Königsangriff initiierte, der in einem schönen Matt zur 2:1-Führung mündete. Den entscheidenden halben Zähler zum ersten Mannschaftssieg steuerte dann Samiksha Malagatte bei, die durch ein taktisches Versehen einen Bauern verloren hatte, sich danach aber gut verteidigte und in einem Turmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern das 2½:1½ sicherstellte.
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Beim Kampf der U12 gegen die USG Chemnitz sorgten Shreyas Shivkumar und Jaroslav Meijers an den hinteren Brettern früh für eine komfortable Führung. Jaroslav gewann gegen Stefan Müller (1313) durch zwei taktische Tricks in der Eröffnung schnell entscheidendes Material, während Shreyas gegen Silas Uhlig (1443) seine positionellen Vorteile zu einer kleinen gewinnbringenden Kombination nutzte.
Dafür musste Dima Kovalyov am Spitzenbrett seine erste Niederlage im Turnier hinnehmen. Gegen Clara Mehner (1559) opferte Dima sehr unternehmungslustig eine Figur für drei Bauern und Angriffschancen, doch die Chemnitzerin verteidigte sich sehr gut, übernahm schrittweise die Initiative und fuhr einen verdienten Sieg ein. Somit hing der Ausgang des Kampfes von Janis Meijers ab, der in einer sehr ungewöhnlichen Stellung den weißen Läufer von Joshua Li (1529) auf h6 eingesperrt hatte, der wiederum einen Freibauern auf g7 deckte. Dadurch ergaben sich trotz schwarzem Materialvorteils immer wieder taktische Motive gegen den schwarzen König. Doch Janis behielt die Nerven und wickelte in ein ausgeglichenes Leichtfigurenendspiel ab, das er nach einem Fehler seines Gegners sogar noch zum Endstand von 3:1 gewinnen konnte.
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Im Duell mit dem SC Kreuzberg zeigte unsere U20-Mädchen-Mannschaft heute ihre bisher beste Turnierleistung. Yaroslava Sereda kassierte nach einem taktischen Versehen von Margarita Mazurtsova (1800) einen Bauern ein und verwertete diesen technisch sehr sauber zum Sieg. Eva Rudolph zeigte sich nach ihrem gestrigen bitteren Mißgeschick wieder bestens erholt und fuhr mit den schwarzen Steinen gegen Valerie Komar (1556) einen Sieg mit sauberer Endspieltechnik ein.
Der Siegtreffer ging dann auf das Konto von Sarah Fetahovic, die gegen Maha Ali (1411) schön positionelle Vorteile einhäufte und diese schließlich nach Abwicklung ins Springerendspiel in einen vollen Zähler ummünzte. Die spektakulärste Partie des Kampes boten am Spitzenbrett Amina Fock (1925) und Melanie Müdder. Melanie spielte sich mit Schwarz in einem Rossolimo-Sizilianer mittels eines starken Königsangriffs gewinnträchtigen Vorteil heraus, doch Amina verteidigte sich kreativ, so dass in beiderseitiger Zeitnot die Stellung plötzlich wieder unklar wurde. Nach der Zeitkontrolle fand Melli dann die beste Fortsetzung, welche ihr einen objektiven Vorteil im Schwerfigurenendspiel einbrachte, der aber bei zwei relativ offenen Königen noch viel Arbeit bis zum Gewinn erfordert hätte. Mit Blick auf die bereits zwei Stunden später startende nächste Runde gab sie daher die Partie pragmatisch zum Endstand von 3½: ½ Remis.
Da die andere bisher verlustpunktfreie Mannschaft des Lübecker SV gegen die an Position 2 gesetzte Mannschaft des SK Nordhorn-Blanke unterlag, weisen unsere Mädchen nun nach drei Runden als einziges Team noch eine makellose Bilanz von 6:0 Zählern auf.