Trotz einer tollen kämpferischen Leistung musste sich unsere U12 im Spitzenspiel der sechsten Runde den SF 59 Kornwestheim mit 1:3 geschlagen geben, hat aber als Tabellenvierter weiterhin Medaillenchancen. Die U20w verteidigten mit einem 2½:1½ gegen VSG 1880 Offenbach den zweiten Tabellenplatz, wobei Melanie Müdder am Spitzenbrett sicherlich die Partie der Runde gelang. Parallel setzten die U16-Mädchen ein weiteres Highlight und holten einen 4:0-Sieg gegen den SK Freiburg-Zähringen.
An Tisch 1 der U12-Meisterschaft trafen mit den SF 59 Kornwestheim und unserem Quartett zwei Mannschaften aufeinander, die am Vormittag enorm wichtige Erfolge gefeiert hatten und nun mit enormen Selbstbewusstsein nach mehr trachteten. Dabei zeigte sich im Kampfverlauf, dass es unserem Quartett noch an etwas Erfahrung in solchen Situationen fehlt. Shreyas Shivkumar spielte gegen Audrey Tu (1548) gewohnt schnell, agierte diesmal aber taktisch anfällig. Für den Qualitätsverlust bekam er noch exzellente Kompensation, doch ein zweiter Einsteller führte schnell zur Niederlage. Vielleicht auch bedingt durch diese Niederlage übertrieb Dima Kovalyov am Spitzenbrett das Risiko gegen Yunqi Li (1875) mit einem spekulativen Bauernopfer für Angriffschancen, doch der junge Kornwestheimer blieb unbeeindruckt, wickelte in ein leicht besseres Endspiel ab und führte dies mit guter Technik zum Sieg.
Hoffnung keimte wieder auf, als sich im Mittelspiel die Dame von Janis Meijers als stärker als die zwei weißen Türme von Nick Retzlaff (1596) erwies und er zum 1:2 verkürzen konnte. Denn sein Bruder Jaroslav Meijers hatte sich mit Schwarz gegen Daniel Bodriyenko (1458) eine vorteilhafte Position erarbeitet, konnte die Vorteile aber nicht entscheidend verdichten. Letztlich entstand ein totremises Bauernendspiel, in dem Jaroslav objektiv vollkommen unbegründet weiterhin versuchte, mit einem Trick die Partie noch für sich zu entscheiden, um für die Mannschaft einen Punkt zu retten. Doch Daniel blieb aufmerksam und nutzte die Gelegenheit, sich sogar noch einen vollen Zähler zum Endstand von 1:3 zu sichern.
Nachdem die erste Enttäuschung verkraftet war, sind die Jungs nun hochmotiviert, morgen als aktuell Tabellenvierter noch um eine Medaille zu kämpfen. Im Falle eines Sieges gegen die TSG Oberschöneweide sollte ihnen Platz 3 kaum zu nehmen sein, weil zwei vor ihnen platzierte Teams gegeneinander antreten müssen.
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Für unser U20w-Quartett war es gar nicht so leicht, in der sehr kurzen Mittagspause nach der bitteren Niederlage am Vormittag wieder für den Kampf gegen die an Position 5 gesetzte starke Mannschaft der VSG 1880 Offenbach zu fokussieren. Besonders enttäuscht war Spitzenbrett Melanie Müdder bei ihrem letzten Jugendturnier gewesen. Sie wählte die beste Form der Frustbewältigung und zeigte gegen Maja Buchholz (1945) eine schöne Angriffspartie, die nach 24 Zügen und vorherigem Figuren- und Turmopfer mit Matt endete.
Nach dieser psychologisch wichtigen Führung konnte Eva Rudolph nach ausgeglichenem Spielverlauf in einem Sweschnikov-Sizilianer gegen Sarah Neininger (1665) ihre Partie in einem völlig ausgeglichenen ungleichfarbigen Läuferendspiel kurz vor der Zeitkontrolle Remis geben, da wir in beiden Schwarz-Partien Vorteile aufwiesen. Sarah Fetahovic verwertete im weiteren Verlauf ihr besseres Endspiel gegen Sophie Milman (1273) zum entscheidenden Sieg.
Unglücklich war lediglich Yaroslava Sereda, die sich mit Schwarz gegen Rosalie Werner (1852) in einem komplexen Sizilianer eine sehr vielversprechende Position erarbeitete, dann aber in der Zeitnotphase den entscheidenden taktischen Schlag verpasste und stattdessen in einem sehr unangenehmen Turmendspiel landete, in dem der weiße Läufer den Freibauern auf der a-Linie gut unterstützen konnte. Selbst hier gab es bei präziser Verteidigung noch intakte Remischancen, doch nach dem unglücklichen Vormittag und diesem Partieverlauf verwunderte es nicht, dass Yaroslava die Verteidigung nicht mehr gelang. Rosalie spielte das Endspiel sehr gut und schraubte ihren Turnierscore auf exzellente 6/6.
Parallel zu unserem 2½:1½-Sieg konnte sich der SK Nordhorn-Blanke mit 3½:½ gegen Borussia Lichtenberg durchsetzen und geht damit mit einem Punkt Vorsprung in die letzte Runde. Für unsere Mädchen reicht gegen den Lübecker SV ein Unentschieden, um Platz 2 zu sichern. Im Falle eines Sieges müssen wir auf einen Ausrutscher von Nordhorn gegen die Karlsruher SF hoffen.
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Gegen die noch sehr junge Mannschaft des SK Freiburg-Zähringen ging unser U16w-Quartett erstmals als Favorit in einen Kampf. Alina Kovalyova konnte gegen die erst 7jährige Aradhana Shrikrishna (742) die schnelle Führung erzielen. Danach gab es eine Schrecksekunde zu verkraften, denn Maida Fetahovic agierte gegen Vasanthi Senthilkumar (794) zu unvorsichtig, was im Verlust ihrer Dame hätte enden können.
Doch ihre erst 8jährige Gegnerin übersah die entscheidende Taktik, so dass Maida kurze Zeit später auf 2:0 erhöhen konnte. Für die Entscheidung sorgte dann Samiksha Malagatte, der gegen Snikitha Nehrukumar (1019) eine sehr schöne Angriffspartie gelang, so dass sie sich über ihren ersten Sieg im Turnier freuen durfte.
Zum Abschluss siegte dann Diya Dhanasekaran Meenambigai gegen Flavia Lohrmann (1079) zum 4:0 und verbesserte damit das Punktekonto unserer U16w auf hervorragende 6:6 Punkte. Danach hatten sich die Mädels einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in der wirklich ganz wunderbar mit mehr als einer Millionen LED erleuchteten Magdeburger Lichterwelt absolut verdient.