Nach über 20 Jahren Pause wurden in diesem Jahr am 10.02.2023 erstmals wieder Stadtmeisterschaften im Schulschach unter Federführung unseres Vereins organisiert. Die Resonanz war mit 43 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern aus 3 Gymnasien und 2 Grundschulen überaus erfreulich.
Um allen Teilnehmern möglichst viel Spielpraxis zu ermöglichen, wurde in jeder Wettkampfklasse ein Einzelturnier mit integrierter Mannschaftswertung (beste 4 Spieler pro Team) absolviert. Die jeweils besten Mannschaften jeder Wettkampfklasse qualifizierten sich für die NRW-Meisterschaften in Hamm.
Unser U16-Quartett hat das Spitzenspiel der Niederrhein-Meisterschaft gegen den Mönchengladbacher SV deutlich mit 11:5 (3½:½) gewonnen und geht damit als Tabellenführer in den letzten Spieltag, wo der Mannschaft um Kapitän Ferdinand Schneider ein Unentschieden zum Titelgewinn reicht.
Bei den am 28.01.2023 in Krefeld ausgetragenen U10-Niederrhein-Meisterschaften konnte der 8jährige Shreyas Shivkumar den bisher größten Erfolg seiner Schachlaufbahn feiern.
Im Feld der 47 Spieler, die 9 Runden Schnellschach zu absolvieren hatten, gelang Shreyas ein perfektes Turnier, so dass er sich bereits eine Runde vor Schluss den Titel sichern kann, bevor er seine grandiose Bilanz mit 9/9 vollendete.
Mit der perfekten Bilanz von 7/7 konnte sich Sarah Fetahovic den Niederrhein-Meistertitel in der Altersklasse U16w bei den Titelkämpfen in Kranenburg sichern und erwischte damit einen perfekten Start in das Schachjahr 2023. Mit dem 12jährigen Janis Meijers, der in der U12 trotz einer Schlussrundenniederlage gegen seinen Teamkollegen Dima Kovalyov Zweiter wurde, qualifizierte sich ein weiteres SG-Talent für die NRW-Meisterschaften im April, zu denen Diya Dhanasekaran Meenambigai in der U12w bereits vorqualifiziert ist.
Traditionell werden die Niederrhein-Meisterschaften der Jugend in den Altersklassen U12-U18 zu Jahresbeginn in Kranenburg ausgetragen. Vom 03.-07.01.2023 ist in diesem Jahr mit 11 Spielerinnen und Spielern die bisher größte SG-Delegation überhaupt am Start. Zur Turnierhalbzeit führen Sarah Fetahovic (U16w) und Janis Meijers (U12) mit bisher perfekter Bilanz von 4/4 das Turnier an und haben ausgezeichnete Chancen auf die Qualifikation zur NRW-Meisterschaft.
Da in der U18w und U16w insgesamt nur 8 Spielerinnen am Start sind, wurden die beiden Turniere zu einem Rundenturnier zusammen gelegt, werden aber nach Altersklassen getrennt gewertet. Sarah Fetahovic hat sich offenbar bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft U20w in der Vorwoche gut eingespielt und konnte bereits in der zweiten Runde das Spitzenduell gegen die knapp vor ihr gesetzte Eva Malmström (Issum) gewinnen, so dass sie nun mit 4/4 alleine an der Tabellenspitze liegt. Alina Kovalyova hatte als Zweite der U14w-Bezirksmeisterschaft leider keinen Freiplatz für die entsprechende Niederrheinmeisterschaft erhalten und startet daher in der U16w, wo sie bisher noch auf das erste Erfolgserlebnis wartet.
In besagter U14w-Konkurrenz liegt Maida Fetahovic mit 2½/4 im achtköpfigen Teilnehmerinnenfeld auf dem dritten Platz und hofft auf einen Ausrutscher der beiden vor ihr Platzierten, um doch noch einen der beiden Qualifikationsplätze erreichen zu können.
Sehr gut läuft es in der U12 bisher für Janis Meijers, der mit 4/4 an der Tabellenspitze liegt. Dagegen spielte Dima Kovalyov zweimal mt den weißen Steinen zu ungeduldig und wurde dafür mit 2 Niederlagen bestraft. Er benötigt nun einen starken Endspurt, um noch in den Kampf um die Qualifikationsplätze eingreifen zu können. Ganz hervorragend schlägt sich dagegen bisher der erst 8jährige Shreyas Shivkumar, der in der älteren Altersklasse respektlos aufspielt und exzellente 3/4 als Zwischenbilanz aufweist.
Als Fünfter der Setzliste macht sich Batuhan Gülcan durchaus Hoffnungen auf eine NRW-Qualifikation in der U14. Nach einer Niederlage gegen einen der Topfavoriten Luka Xue (Düsseldorfer SV) liegt er aktuell mit 2½/4 auf dem geteilten dritten Platz und besitzt im Turnierendspurt noch alle Aussichten.
Unser U16-Trio erwischte keinen guten Start ins Turnier: Siddharth Shivkumar begann gesundheitlich angeschlagen mit 2 Niederlagen, hat sich nun aber wieder mit 2/4 ins Mittelfeld gekämpft. Aanand Balla liegt nach seinem ersten Sieg in der vierten Runde einen halben Zähler dahinter, während Ferdinand Schneider nach der Niederlage im Vereinsduell gegen Siddharth bei 1/4 notiert.
Einen ganz schweren Stand hat Max Pernizki in der U18, in die ihr als Nachrücker für den kurzfristig ausgefallenen Kian Scheidtmann hineingerutscht ist. Nachdem Max in den beiden Auftaktrunden gegen die beiden SJBL-Mitstreiter Dominik Hirsch und Hendrik Mordos (ESG) unterlag, wartet er aktuell mit 0/4 noch auf seinen ersten zählbaren Erfolg.
Über Artur Jussupow sagten einigen seiner Kollegen in der Deutschen Nationalmannschaft nach seinem Föderationswechsel im Jahre 1992, dass er bereits mehr über das Schach vergessen habe, als sie jemals lernen würden. Dieses Zitat drückt die immense Wertschätzung aus, die das herausragende Schachverständnis von Artur stets genoss und das maßgeblich von seinem langjährigen Mentor und Trainer Mark Dworezki geprägt wurde.
1990 wurde Artur bei einem Raubüberfall in Moskau lebensgefährlich verletzt und entschloss sich danach, nach Deutschland überzusiedeln. In seiner »zweiten« Karriere in Deutschland führte er am Spitzenbrett unsere Nationalmannschaft zu einer sensationellen Silbermedaille bei der Schacholympiade in Istanbul 2000. Auch seine deutschen Vereine prägte er nachhaltig und gewann zunächst dreimal mit Bayern München die deutsche Meisterschaft, bevor er 1996 zu uns wechselte und zwei weitere Mannschaftstitel in den Jahren 1997 und 2016 seiner langen Erfolgsliste hinzufügen konnte.
Heute ist der 62-Jährige fast ausschließlich als Trainer aktiv und hat sich dabei weltweit einen ähnlichen Status erarbeitet wie sein Lehrmeister Mark Dworezki, mit dem er zusammen auch zahlreiche exzellente Trainingsbücher veröffentlichte. Am Brett sieht man ihn nur noch sehr selten, so dass es fast in Vergessenheit geraten könnte, was für ein herausragender Spieler Artur war.
Seit Ende 2020 gehört mit Alexander Krastev eines der aktuell größten deutschen Nachwuchstalente zu unserem Verein. Bereits als 9-jähriger debütierte er bei den Deutschen U10-Meisterschaften und belegte direkt den 5. Platz, während ein gewisser Vincent Keymer den Titel gewann.
Im Folgejahr 2015 holte Alexander dann den U10-Titel, dem er drei Jahre später in der Altersklasse U14 eine weitere Deutsche Meisterschaft hinzufügte. Diesen Titel konnte er 2019 erfolgreich verteidigen und wurde von der Deutschen Schachjugend in der Kategorie U14m zum Spieler des Jahres gekürt!
Auch auf internationaler Ebene hat der inzwischen 17jährige, der bei den Biebertaler Schachfreunden eine ausgezeichnete Talentförderung genoss, bereits herausragende Erfolge zu verzeichnen. Nachdem er im Jahre 2019 mit dem deutschen U18-Team Gold bei der Mannschaftseuropameisterschaft gewinnen konnte, holte er 2021 bei der hybrid ausgetragenen U16-Europameisterschaft mit dem Einzel-Gold seinen bisher prestigeträchtigsten Titel.
Als sich im Jahre 2015 der SC Eppingen aus der Schachbundesliga zurück zog und ihr Spitzenbrett Pentala Harikrishna deshalb nach Solingen wechselte, gratulierten uns die Eppinger Verantwortlichen mit den Worten, dass wir schachlich wie menschlich viel Freude an unserem Neuzugang haben würden.
Diese Prognose hat sich in den letzten Jahren absolut bewahrheitet. Bereits in seiner Debütsaison im SG-Dress spielte Hari in sensationeller Form auf und leistete mit herausragenden 7½/9 am Spitzenbrett und einer Performance von 2880 einen immensen Anteil zum Deutschen Meistertitel im Jahre 2016. So verwundert es nicht, dass er am Ende des Jahres 2016 mit 2770 seine bisher höchste Elozahl erreichte und auf Platz 9 der Weltrangliste geführt wurde.
Große Aufmerksamkeit in Indien erlangte er bereits 2001, als er im Alter von 15 Jahren zum jüngsten Spieler Indiens wurde, der den Großmeistertitel erlangen konnte und dabei den Rekord von Vishy Anand brach. Dieser Rekord hielt bis zum letzten Jahr und wurde nun von Dommaraju Gukesh unterboten.
Hari etablierte sich mit weiteren großen Erfolgen wie dem Gewinn der Juniorenweltmeisterschaft 2004 oder dem Gewinn der Asienmeisterschaft 2011 als die klare Nummer 2 Indiens und führte über fast 15 Jahre die Riege der Spieler an, die im Windschatten von Vishy Anand die erste Generation starker indischer Großmeister bildete, die u.a. auch Goldmedaillen bei den Asien-Meisterschaften erringen konnte.