Archiv der Kategorie: Turniere anderswo

Andreas Peschel qualifiziert sich für Deutsches Amateur-Finale

In den letzten 18 Monaten litt Andreas Peschel unter einer heftigen Formkrise, die ihn fast 100 Elo-Punkte und nahezu 150 DWZ-Punkte kostete. Doch bereits beim Europapokal auf Rhodos zeigte er wieder einen Aufwärtstrend, den er nun noch einmal bestätigen konnte. Zum zweiten Vorrunden-Turnier der Deutschen Amateur-Meisterschaft, dem bekannten Ramada-Cup reiste Andreas vom 22.-24.11.2013 zusammen mit Sigrid Meyer und Stefan Speck von Solingen 1928 nach Frankfurt/Oder. Andreas Peschel qualifiziert sich für Deutsches Amateur-Finale weiterlesen

Freud und Leid bei der Mannschafts-Europameisterschaft

Etwas im Schatten des medial alles überstrahlenden WM-Kampfes fand vom 08.-17.11.2013 in Warschau die Mannschafts-Europameisterschaft statt, bei der unsere Nationalmannschaft leider ihren Sensationserfolg von 2011 nicht bestätigen konnte und unter 38 Mannschaften mit 9:9 Zählern auf dem 20. Platz landete. Aus unserem Bundesliga-Kader waren mit Markus Ragger, Gawain Jones, Jan Smeets, Erwin L’Ami und Mads Andersen auch fünf Akteure mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften am Start: Freud und Leid bei der Mannschafts-Europameisterschaft weiterlesen

Erfolgreiche Schach-Ferien für Geschwister Kublanov

Bereits zum 28. Mal fand vom 26.10.-01.11.2013  im französischen Seebad Le Touquet an der Atlantikküste nahe des Ärmelkanals ein großes Schachopen statt. Diese attraktive Kombination von Urlaub und Schach nutzte unsere Schachfamilie Kublanov zu gleichermaßen anstrengenden, aber auch erholsamen und vor allem erfolgreichen Schach-Ferien.

Sie starteten alle im B-Open, in dem nur Spieler mit einer Wertungszahl unter 1900 zugelassen waren. Zwar konnte Papa Vladislav Kublanov die Familien-Hackordnung mit 5½/9 aufrecht erhalten, blieb jedoch grundsätzlich mit dem 29. Platz unter 97 Teilnehmern etwas unter seinen Möglichkeiten. Dafür spielten seine Töchter groß auf:  die 12jährige Carolin bestätigte ihren klaren Aufwärtstrend der letzten Monate und holte mit 4/9 eine exzellente Performance von 1590. Ihre kleine Schwester Elizabeth stand dem kaum nach und spielte mit einem halben Punkt weniger ebenfalls mit einer Turnierleistung von 1447 deutlich über den Erwartungen.

Nun hoffen beide darauf, dass dieses Turnier vielleicht DWZ-ausgewertet werden kann, wobei sie mit diesen Leistungen ohnehin sehr bald ihre Wertungszahlen deutlich verbessern werden.

Endstand

GM-Norm für Mads Andersen

Eine Besonderheit der Mannschaftsmeisterschaften im Schach besteht bekanntlich darin, dass es Spielern erlaubt ist, in vielen Ländern und damit unterschiedlichen Mannschaften parallel aktiv zu sein. So überrascht es nicht, dass – auch wenn wir beim Europapokal auf den Einsatz von Profis verzichteten – dennoch drei unserer Bundesliga-Stammkräfte auf Rhodos am Start waren.

Sie hatten alle gemeinsam, dass sie selbst ein starkes Einzelergebnis ablieferten, während ihre Teams mit dem Abschneiden nicht unbedingt zufrieden sein konnten. So war unser dänischer Youngster Mads Andersen für seinen dänischen Stammverein Skanderborg am Start. In der Auftaktrunde bezwang das an Position 40 gesetzte Team sensationell die belgischen Mannschaft von Michael Hoffmann, SK Eynatten, mit 3½: 2½, woran Mads mit seinem Erfolg über GM Robin Swinkels (2536) keinen unwesentlichen Anteil hatte. Danach mussten die Dänen allerdings sechs Niederlagen, u.a. gegen Eppingen, hinnehmen und landeten am Ende auf einem enttäuschenden 52. und vorletzten Platz.

Dennoch hatte Mads Andersen  großen Grund zur Freude:  er holte am Spitzenbrett 5½/7 gegen 3 GM und 2 IM, unterlag dabei lediglich Weltklasse-GM Alexander Grischuk (2786) und sicherte sich durch zwei volle Zähler in den Schlussrunden gegen schwächere Gegner eine Elo-Performance von 2623 und damit eine GM-Norm! GM-Norm für Mads Andersen weiterlesen

Stefan Schubert verpasst Final-Qualifikation nur knapp

Vom 25.-27.10.2013 fand in Bad Soden das erste Wertungsturnier der deutschen Amateurmeisterschaft 2013/14, dem sogenannten Ramada-Cup, statt. In der F-Gruppe für Spieler mit DWZ bis 1300 war Stefan Schubert unter 37 Spielern an Position 17 gesetzt.  Nach einem exzellenten Auftakttag mit 2/2 besaß er nach vier Runden mit drei Zählern und einer guten Buchholz-Wertung sehr gute Qualifikationschancen für das Finalturnier, das im nächsten Juni in Wiesbaden ausgetragen werden wird.

Leider unterlag er in der Schlussrunde und fiel dadurch mit 3/5 auf den 10. Platz zurück. Ein Remis hätte zum notwendigen sechsten Platz gereicht. Dennoch konnte Stefan mit seiner Leistung durchaus zufrieden sein. So gewann er 32 DWZ-Punkte hinzu und steigerte sich auf den bisherigen Bestwert seiner noch sehr kurzen Schach-Karriere von 1123.

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Erwin L’Ami weiterhin in guter Form

Der Schach-Herbst ist in den Niederlanden traditionell vom Festival in Hoogeveen bestimmt, das vom 17.-26.10.2013 bereits zum 17. Mal ausgetragen wurde. Neben einem doppelrundigen Weltklasse-Vierer-Turnier, das sich in den Anfangsjahren immer durch die interessante Teilnehmerkombination Ex-Weltmeister, Topspielerin der Frauenweltrangliste, amtierender Junioren-Weltmeister und starker holländischer Spieler einerseits und das Spielen mit kunstvollen Glasfiguren andererseits auszeichnete, werden – wie bei unseren holländischen Nachbarn üblich – stets diverse Open und Amateurturniere ausgetragen.

Beim stärksten Open, an dem 77 Spieler mit einer Mindest-Elozahl von 2100 teilnahmen, bestätigte Erwin L’Ami seine exzellente Verfassung, die ihm im Sommer gleich drei (geteilte) Turniersiege eingebracht hatte. An Position 2 gesetzt startete er souverän mit 3/3, denen vier Remisen folgten, wodurch er in die erweiterte Spitze zurückfiel. Im Endspurt folgten jedoch zunächst ein Sieg gegen die bekannte indische Großmeisterin Tania Sachdev (2438), bevor er in der Schlussrunde seinen langjährigen Solinger Teamkollegen Sipke Ernst (2573) – gegen den ihm vor einer Woche in der Bundesliga mit Weiß nur ein Remis gelungen war – diesmal mit den schwarzen Steinen bezwingen konnte.

Damit kam Erwin zwar nicht mehr an den israelischen Turniersieger Maxim Rodshtein (2664) heran, landete jedoch mit 7/9 und einem halben Zähler Rückstand zusammen mit dem Polen Michal Krasenkov auf dem geteilten zweiten Platz, wobei ihm nach Wertung diesmal der Bronzerang zustand. Damit gewann er wieder einige Elo-Punkte hinzu und hat nun die Chance, erstmals in seiner Karriere die Marke von 2650 zu übertreffen.

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Enttäuschter Javakhadze bei Junioren-WM

So hatte sich Zurab Javakhadze seine letzte Junioren-WM nicht vorgestellt. Vor seinem 20. Geburtstag war er extra nach Georgien zurückgereist, um sich für die Titelkämpfe in der Türkei zu qualifizieren, was ihm auch souverän gelang. Die Weltmeisterschaften standen dann jedoch unter einem sehr schlechten Stern:  zunächst sagten die meisten westeuropäischen Verbände aufgrund der Nähe des Austragungsortes Hatay zur syrischen Grenze ihre Teilnahme ab. Dann entschied sich die FIDE eine Woche vor Turnierbeginn, das Turnier letztlich in das über 1000 km entfernte Kocaeli zu verlegen.

So waren schließlich trotz des organisatorischen Chaos vom 12.-27. September 2013 doch noch 118 Spieler am Start und Zurab hoffte als Nummer 23 der Setzliste auf eine starke Platzierung und vielleicht eine weitere GM-Norm.  Doch nach einem guten Start mit 2½/3 erlitt er in Runde 4 eine empfindliche Weiß-Niederlage gegen den Inder Vidit Santosh Gujrathi (2565). In der Folge blieb Zurab zu unkostant, so dass stets eine Niederlage folgte, wenn er wieder Kontakt zu den Top Ten-Plätzen hergestellt hatte.

Am Ende stand nach einer Schlussrunden-Niederlage ein für ihn enttäuschendes Ergebnis von 7/13, was nur zum 42. Platz reichte und ihn 12 Elo-Punkte kostete.

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Andersen in Budapest mit Licht und Schatten

Eigentlich hatte unser 18jähriges Talent Mads Andersen den September selbstverständlich für die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft verplant. Doch als die FIDE trotz diverser Beschwerden vieler Verbände am nahe der syrischen Grenze gelegenen türkischen Austragungsort Hatay festhielt (und diesen erst eine Woche (!) vor Turnierbeginn kurzfristig in das fast 1000 km entfernte Kocaeli verlegte…), sagte der dänische Verband seine Teilnahme ebenso wie der Deutsche Schachbund und viele andere Föderationen ab.

Als Ersatz entschied sich Andersen zur kurzfristigen Teilnahme an der wohl traditionsreichsten Turnierserie überhaupt, den in Budapest ausgetragenen »First Saturday”-Turnieren. Beim dortigen GM-Turnier erwischte er vom 05.-17.09.2013 eine durchwachsene Form und lag nach der Turnierhälfte knapp unter der 50%-Marke, kämpfte sich dann durch ein gutes Finish noch auf 5/9 vor, was im Endklassement den geteilten 2.-6. Platz hinter dem überlegenen Turniersieger Krisztian Szabo (7/9) bedeutete und Mads nur 3 Elo-Punkte kostete.

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Mißglücktes Finish für Markus Ragger in Armenien

Eine alte Binsenweisheit für ambitionierte Schach-Spieler lautet: »Wenn Du Schach spielen lernen willst, musst Du nach Rußland gehen«.  Dieses Motto lässt sich in der heutigen Zeit natürlich beliebig auf diverse heute selbstständige frühere Sowjet-Republiken übertragen, insbesondere wenn es sich um ein Land mit einer so reichhaltigen Schach-Kultur wie beim aktuellen Olympia-Sieger Armenien handelt.

Folglich zögerte unser Spitzenbrett Markus Ragger nicht lange, als er die Einladung zum traditionellen GM-Turnier am Sewansee, dem größten Süßwassersee am Kaukasus, erhielt. Dort fand vom 06.-17.09.2013 eine Neuauflage des Turniers der  »jungen Meister« mit der stattlichen Kategorie 16  (Elo-Durchschnitt 2632) statt.  Markus ging dabei durchaus ein Risiko für seine Elo-Zahl ein, denn er war als einziger Westeuropäer der Erste der Setzliste und musste sich als Zweitältester des 10köpfigen Teilnehmerfeldes mit vielen hier weitgehend unbekannten und häufig auch unterbewerteten starken Talenten auseinandersetzen.

Markus startete gut mit einem Sieg gegen den ehemaligen polnischen Juniorenweltmeister Darius Swiercz (2654) und lag nach sieben Runden nach insgesamt 3 Siegen, 3 Remisen und einer Niederlage mit 4½/7 auf dem zweiten Rang. Doch in den beiden Schlussrunden unterlag er den – nach Elo – schwächsten Konkurrenten Avetik Grigoryan (2580) und Karen Grigoryan (2563), was letzterem im Alter von 18 Jahren zudem den Turniersieg sicherte.

So fiel  Ragger noch auf den 5. Rang zurück und kehrte zwar um einige Elo-Punkte leichter, aber mit vielen wertvollen neuen Erfahrungen auf dem Weg zur 2700-Elo-Hürde nach Österreich zurück.

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Starkes Turnier-Comeback von Christian Gabriel

In den vergangenen 10 Jahren etablierte sich der LGA-Cup in Nürnberg dank der hervorragenden Turnierorganisation unter Federführung von GM Michael Bezold zu einem der beliebtesten Turniere Deutschlands, das häufig bereits Monate vor Turnierbeginn ausgebucht war. Leider wird diese Tradition nicht fortgeführt werden können, so dass bei der letzten Auflage vom 05.-08.09.2013 statt eines Opens drei Rundenturniere mit jeweils 8 Spielern ausgetragen wurden.

Wie üblich wurde dabei eine attraktive Mischung aus Akteuren mit attraktivem Spielstil, ambitionierten Jungtalenten und Lokalmatadoren zusammen gestellt. Zur letzten Gruppe gehört seit kurzer Zeit auch unser Christian Gabriel, der nach zweijähriger Inaktivität ein Comeback in der B-Gruppe gab.

Der Auftakt verlief noch etwas schleppend, denn Christian unterlag zum Auftakt mit Weiß dem späteren überlegenen Turniersieger und designierten GM Ilja Zaragatski (2505) und verdarb dann auch noch seine zweite Weiß-Partie mit Mehrbauer gegen GM Lev Gutman (2441) durch einen Figuren-Einsteller zum Verlust. Doch nach diesem Start von ½/3 lief er zu großer Form auf und bezwang in Folge das Forchheimer Jungtalent Leon Mons (2439) sowie seine GM-Kollegen Arik Braun (2570) und Raj Tischbierek (2422), so dass er nach einem abschließenden Remis mit guten 4/7 auf dem dritten Rang einkam.

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Abschlussbericht ChessBase