Schnellschach-VM, 1. Turnier

Trotz herrlichem Spätsommerwetter, parallelem Fußball-Länderspiel und Zöppkesmarkt fanden sich erfreuliche 16 Teilnehmer zum ersten Vereins-Schnellturnier nach der Sommerpause ein. Am Ende landeten 3 Spieler mit 4 Zählern punktgleich vorn, wobei sich Stephan Borchert dank der besten Buchholz-Wertung über den Turniersieg vor Thomas Lemanczyk und Oliver Kniest freuen durfte.

Fortschrittstabelle:  Stand nach der 5. Runde   (nach Rangliste)
Nr. Teilnehmer 1 2 3 4 5 Punkte Buchh SoBerg
1. Borchert, Stephan 11s1 4w1 6w1 8s1 2w0 4.0 14.5 10.00
2. Lemanczyk, Thomas 15s1 9w1 6w1 1s1 4.0 13.0 10.00
3. Kniest,Oliver 6s0 7w1 4s1 12s1 8w1 4.0 12.5 10.00
4. Mentzel, Markus 14w1 1s0 3w0 15s1 12w1 3.0 11.5 3.50
5. Schockenbäumer, Dirk 13w1 14s1 7w1 3.0 10.5 5.00
6. Meckel, Helmut 3w1 12w1 1s0 2s0 9w½ 2.5 17.0 7.25
7. Görke, Joachim 8w½ 3s0 11s1 10w1 5s0 2.5 15.0 5.75
8. Fränzel, Dr. Marius 7s½ 16w1 10s1 1w0 3s0 2.5 13.5 4.25
9. Vranidis, Athanassios 16s½ 10w½ 2s0 11w1 6s½ 2.5 12.0 4.75
10. Zimdars, Wolfgang 13w1 9s½ 8w0 7s0 14w1 2.5 10.0 3.75
11. Falge, Rainer 1w0 13s1 7w0 9s0 16w1 2.0 11.5 2.50
12. Grah, Uli 15w1 6s0 14s1 3w0 4s0 2.0 11.0 1.50
13. Kaiser, Stephan 10s0 11w0 5s0 16w1 15w1 2.0 10.0 1.50
14. Schubert, Stefan 4s0 + 12w0 5w0 10s0 1.0 13.0 1.50
15. Skiber, Friedel 12s0 2w0 16s1 4w0 13s0 1.0 12.0 0.50
16. Mix, Lothar 9w½ 8s0 15w0 13s0 11s0 0.5 10.0 1.25

Thomas Michalczak wird Vierter am Möhnesee

Der in 2 Gruppen ausgetragene Möhnesee-Pokal gehört zu den traditionsreichsten Turnieren in Nordrhein-Westfalen und fand vom 29.08.-01.09.2013 bereits zum 39.Mal statt.  Die A-Gruppe war in diesem Jahr mit Titelverteidiger Viesturs Meijers (2448) als einzigem teilnehmenden GM unter den 88 Spielern nicht ganz so stark besetzt, so dass sich Daniel Schlecht und Thomas Michalczak als Zweiter und Vierter der Setzliste berechtigte Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen konnten.

Daniel fand jedoch nur schwer ins Turnier und musste in den ersten vier Runden gleich drei Punkteteilungen gegen talentierte Jugendliche aus Ostwestfalen wie z.B. den 13jährigen Junior-Prinzen Kevin Schröder aus Lippstadt zugestehen. Am Ende blieb er zwar ungeschlagen, kam aber mit lediglich zwei Siegen nur auf 4½/7, was ihm einige Elo- und DWZ-Punkte kostete.

Besser lief es für Tom, der mit 3½/4 zur Turnierhalbzeit auf dem geteilten 2. Rang lag. Es folgten drei Remisen gegen GM Meijers, den für den Düsseldorfer SK spielenden FM Gazic (2286) und den von unseren Turnieren bestens bekannten Marcel Harff (Hochneukirch, 2289). Dadurch verpasste er Thomas zwar knapp das Treppchen, konnte sich mit 5/7 dank der besten Buchholz-Wertung über einen 4. Rang freuen.

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Fortschrittstabelle

Andreas Peschel testet in Eschborn

Nach einer »Seuchen-Saison« 2012/13, die ihn einige Elo- und DWZ-Punkte kostete,  startete Andreas Peschel zum Einspielen auf die neue Spielzeit vom 30.08.-01.09. beim Kurzopen im hessischen Eschborn, das bereits zum 10. Male ausgetragen wurde und diesmal mit 111 Akteuren, darunter 3 GM und 1 IM, sehr gut besetzt war.

Andreas startete gut mit 2/2, bevor eine völlig unnötige Niederlage gegen den späteren Viertplazierten Lukas Winterberg (2242) folgte. Nach einem weiteren Remis war die Hoffnung auf eine Spitzenplatzierung vorbei und Andreas landete im Rahmen seiner Erwartung mit 3½/5 auf dem 19. Rang. Reisekollege Stefan Speck kam mit 3 Zählern auf Rang 37.

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Goldener August für Erwin L’Ami

Nach seinen (geteilten) Turniersiegen in Dieren und Vlissingen gelang Erwin L’Ami beim BDO-Großmeisterturnier in Haarlem ein echter Titel-Hattrick. Die rührigen Veranstalter richteten dort vom 17.–25.08.2013 bereits zum neunten Mal ein kleines Schachfestival mit GM-, IM-Turnier und Open aus. Erwin war im GM-Turnier der Topfavorit und startete mit einem schönen Sieg gegen den Hamburger »Prinzen« Rasmus Svane, unterlag allerdings direkt danach dem seit Jahren für die SG Porz spielenden Erik van den Doel (2562).

Davon erholte er sich jedoch schnell und totalisierte in den kommenden 6 Runden jeweils 3 Siege und Unentschieden. So ging er mit 5½/8 als geteilter Erster in die Schlussrunde, wo ihm ein schöner Schwarz-Sieg gegen den an Position 2 gesetzten Inder Sethuraman (2582) gelang. Da der mit ihm führende Pole Kanarek zeitgleich unterlag, konnte sich Erwin über seinen dritten Turniersieg binnen eines Monats freuen, wobei er diesmal den Platz an der Sonne auch mit niemandem teilen musste. Es bleibt unserem sympathischen Bundesliga-Spieler zu wünschen, dass er diese exzellente Form auch in der kommenden Saison zeigen kann.

Chessbase-Bericht
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Großer Erfolg für Kevin Zolfagharian

Unser amtierender U16-Niederrhein-Meister Kevin Zolfagharian präsentiert sich nach der starken Vorstellung beim Dortmunder Open auch weiterhin in guter Form. Bei den vom 23.-25.08.2013 von den Schachfreunden Ford Köln ausgerichteten »Cologne Chess Days« war Kevin unter 60 Teilnehmern an Position 13 gesetzt. Nach zwei standesgemäßen Siegen zum Auftakt ließ er ein Remis gegen Johannes Schmidt (2161) und einen Sieg gegen Farhad Karimi (2078) folgen, der ihn vor der Schlussrunde auf den geteilten zweiten Tabellenplatz katapultierte.

Durch ein Remis zum Abschluss landete er mit 4/5 nach Wertung auf dem dritten Platz und konnte auf seine Rating- und Jugendpreise guten Gewissens verzichten, da er mit 100 € einen höher dotierten Hauptpreis erhielt!  Zudem verbesserte er seine DWZ-Zahl auf den Karriere-Bestwert von 2061.

Jan Hobusch lag mit 2/3 ebenfalls aussichtsreich im Rennen, konnte aber leider am Schlusstag aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antreten.

Tabelle

Auf und Ab beim Wien Open

Das Wien Open wird nur alle zwei Jahre vom Wiener Schachverband ausgerichtet und weist mit dem Festsaal im Wiener Rathaus sicherlich eine der opulentesten Spielstätten für eine Schachveranstaltung auf. In diesem Jahr wurde bei der 18. Auflage mit über 700 Spielern in vier Gruppen (A- und B-Turnier international, C- und D-Turnier national) erneut der Teilnehmerrekord gebrochen, und das ausgezeichnet organisierte Turnier dürfte derzeit das größte in Westeuropa sein.

Fest- und Spielsaal im Wiener Rathaus
Fest- und Spielsaal im Wiener Rathaus

Marius Fränzel spielte im B-Turnier (Elo unter 2000) sein erstes internationales Open mit und war mit 1687 DWZ auf Platz 158 von 225 Teilnehmern gesetzt. Der für ihn etwas enttäuschende Turnierauftakt mit einem kampflosen Sieg erwies sich für den Turnierverlauf als Glücksfall, da er in der Folge ganz wunschgemäß ausschließlich gegen nominell stärkere Gegner mit einer Spielstärke von mehr als 1850 Elo-Punkten gepaart wurde.

Der Turnierverlauf war wechselhaft: Nach der 5. Runde lag Marius mit 4/5 auf Platz 18, wobei ihm unter anderem ein schöner positioneller Schwarzsieg gegen eine Spanische Eröffnung gelang, doch folgten dann drei Runden massiver Schachblindheit, in denen er aufgrund ein und desselben taktischen Motivs statt 2½ nur ½ Punkt erzielen konnte.

Versöhnlich stimmte ihn aber wieder die letzte Partie, in der sein Gegner nach einem Generalabtausch ein Remisangebot ablehnte und folgerichtig das entstandende Turmendspiel sang- und klanglos verlor. Mit 5½/9 landete Marius schließlich auf dem 41. Platz, gewann den 2. Preis in der Kategorie unter 1700 und kann sich über eine Einstiegs-Elo-Zahl von knapp 1900 freuen.

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Ragger unterliegt gegen Vitiugovs Angriffswirbel

Nach einer spektakulären Partie ist Markus Ragger durch eine Niederlage gegen den Russen Nikita Vitiugov (2734) in der zweiten Runde des FIDE-Weltcups ausgeschieden. Nachdem er in seiner bisherigen drei Schwarz-Partien mit Nimzo-Indisch und zwei Slawisch-Varianten gegen Vitiugov erfolglos geblieben war, versuchte Markus es heute mit der Grünfeld-Indischen-Verteidigung.

Vitiugov erwiderte mit einer der aktuell sehr modischen h4-Varianten, nach der es frühzeitig zu einer extrem scharfen Stellung kam. Ragger versuchte mit 11…e6 eine kürzlich bei der USA-Meisterschaft gespielte Partie zwischen Timur Gareev und Ray Robson zu verbessern, worauf Vitiugov das Turmopfer 12. Th7: entkorkte. Er erhielt vortreffliche Kompensation und Angriffschancen, die von Markus eine sehr exakte Verteidigung abverlangten. Als dieser mit 18… Da5 zu optimistisch auf Gegenangriff setzte, war die Partie in höherem Sinne entschieden, denn Vitiugov nutzte den Fehler konsequent aus, spielte danach fehlerlos, wonach der weiße Angriff nicht mehr zu stoppen war.

Somit war die Runde der letzten 64 für Markus Ragger Endstation, aber er konnte immerhin noch 10.000 Dollar mit zurück nach Österreich nehmen.

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Schnelles Ragger-Remis in Partie 1

In der ersten Partie der zweiten Runde des FIDE-Weltcups hat sich Markus Ragger vom russischen GM Nikita Vitiugov (2734) nach 26 Zügen Remis getrennt. Raggers Bilanz gegen das Spitzenbrett des SV Wattenscheid, das in diesem Jahr bereits das Weltklasse-Open von Gibraltar gewinnen konnte, ist klar negativ: in ihrer letzten Begegnung bei der Europameisterschaft 2012 konnte Markus mit Weiß seinen ersten halben Zähler erzielen, nachdem es zuvor drei Niederlagen mit den schwarzen Steinen gegeben hatte.

Die heutige Partie sah die aktuell sehr modische Ragosin-Verteidigung des Damengambits, mit deren Hilfe der mit Schwarz spielende Russe schnell ausgleichen konnte. Nach den Marathon-Partien der letzten Tage und dem gestrigen nervenaufreibenden Tie Break stellte Markus daher bereits nach 26 Zügen die Gewinnversuche ein und muss morgen nun seine bisherige Schwarz-Bilanz gegen Vitiugov verbessern, um weiter im Turnier zu bleiben.

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Jones scheidet aus, Ragger in Runde 2

Nur einer der drei Solinger Starter hat die zweite Runde des FIDE-Weltcups im norwegischen Tromsö erreicht. Während sich Markus Ragger bereits in den ersten beiden Schnellschach-Partien der Playoffs gegen den Russen Ivan Popov mit 1½: ½ durchsetzen konnte, brachten im Duell von Gawain Jones mit Alexandr Shimanov nach zwei 25-Minuten-Partien (mit Zeitzuschlag) erst die beiden folgenden 10-Minuten-Partien eine Entscheidung. Nach insgesamt 5 Remisen zwischen den beiden Kontrahenten zog unser Brite in der zweiten 10-Minuten-Partie mit den schwarzen Steinen den kürzeren und muss damit die Heimreise antreten. Jones scheidet aus, Ragger in Runde 2 weiterlesen

Ragger schafft Ausgleich, Smeets ausgeschieden

In der zweiten Partie der 1. Runde des FIDE-Weltcups in Tromsö gelang Markus Ragger nach seiner gestrigen sehr unglücklichen Niederlage, als er im 40. Zug bei einem vermeintlichen taktischen Trick die simple Widerlegung übersehen hatte, heute der Ausgleich gegen den Russen Ivan Popov (2623). Mit den weißen Steinen bekämpfte Ragger dessen Grünfeld-Indische Verteidigung mit der 5. Ld2-Variante und erhielt schnell eine leicht bessere Stellung. Mittels eines temporären Figurenopfers stellte er weitere Probleme und erreichte schließlich ein Damenendspiel mit Mehrbauern, das er mit Geduld, guter Technik und Nervenstärke nach 74 Zügen zum Gewinn führte.

Damit steht Ragger ebenso im Tiebreak der ersten Runde wie Gawain Jones. Dieser spielte gegen den russischen Aleksandr Shimanov (2664) eine sehr ausgeglichene Partie. Mit den weißen Steinen erreichte Jones gegen die Französische Verteidigung mit seiner Tarrasch-Variante nur mikroskopische Vorteile, der er jedoch im Mittelspiel nicht verdichten konnte, so dass hier nach 52 Zügen bei erneut leer geräumtem Brett die zweite Punkteteilung perfekt war.

Ausgeschieden ist dagegen bereits in der ersten Runde Jan Smeets, der mit den schwarzen Steinen gegen Maxim Matlakov (2665) unterlag. In der argentinischen Variante der slawischen Verteidigung mit 3…dc4: agierte Smeets mit Schwarz sehr ambitioniert und nahm mit seiner Dame bei noch nicht abgeschlossener Entwicklung einen Bauern auf b2. Dies nutzte der Russe zu weiterem Zeitgewinn, der wenig später mittels eines taktischen Tricks zu Damengewinn gegen Turm und Leichtfigur führte. Viel gravierender als das materielle Defizit war allerdings der weiterhin in der Mitte feststeckende schwarze König, der sich bald gegen die unter Figurenopfer eindringende weiße Dame nicht mehr zu verteidigen wusste.

Am Dienstag finden ab 15:00 Uhr die Tie Break-Partien statt, die selbstverständlich wieder live übertragen werden.

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