Sipke Ernst gewinnt IM-Turnier in Groningen

Das frühere Weltklasse-Festival in Groningen wird seit einigen Jahren in »reduziertem« Umfang mit einem Rundenturnier und einigen kleineren Open am traditionellen Weihnachtstermin fortgeführt. Im Vorjahr konnte Sipke Ernst mit seinem Sieg im Rundenturnier den Grundstein für ein grandioses Jahr 2006 legen, das ihm den GM-Titel und eine Elo-Höchstmarke von 2540 einbrachte.

Als Titelverteidiger war Sipke natürlich auch in diesem Jahr vom 23.–30.12.2006 im Turnier der Kategorie 6 am Start und musste sich dabei als Top-Favorit auch als 27-jähriger erstmalig mit der ungewohnten Rolle des ältesten Teilnehmers anfreunden! Dies mißlang in Runde 1, als er mit den weißen Steinen dem britischen IM Craig Hanley unterlag. Danach fand Sipke jedoch zu gewohnter Form und fuhr in teils gewohntem Cowboy-Stil diverse Kurzsiege ein, so dass er mit 6½/8 einen Zähler Vorsprung in die Schlussrunde mitnahm. Dort sicherte er durch ein Kurzremis gegen den Magdeburger Degtiarev den Turniersieg ab und schaffte so den passenden Abschluss für sein bisher erfolgreichstes Schachjahr.

Alle Infos zum Festival in Groningen unter: www.so-on.org

Schneider verpasst Preisränge in Leverkusen

Das traditionelle Weihnachtsschnellturnier in Leverkusen fand in diesem Jahr mit 75 Spielern nicht nur eine quantitativ gute, sondern mit 1 GM, 8 IM und 15 Spielern mit DWZ über 2300 vor allem auch eine qualitativ exzellente Besetzung.

Unser Makler IM Bernd Schneider erwischte mit 4/5 (Niederlage gegen IM Jan Sprenger) einen guten Start, dem er zwei Remisen gegen den späteren Turniersieger IM Michail Feygin und IM Mikhail Saitzew folgen ließ. Sein Turnierschicksal entschied sich dann in der Vorschlussrunde, als er gegen seinen belgischen Teamkollegen IM Sebastian Siebrecht unterlag. So reichte auch ein Erfolg über Helmut Busse nur zu 6 Zählern, mit denen Bernd auf dem neunten Rang entsprechend der Elo-Erwartung landete.

Helmut Busse fiel durch die Niederlage im Vereinsduell zwar mit 5/9 auf Platz 24 zurück, konnte sich dennoch über ein starkes Turnier freuen, in dem er unter anderem gegen IM Andrey Orlov und FM Gerd Euler remisierte und FM Boris Khanukov bezwingen konnte.

Alle Ergebnisse unter: www.schachclub-bayer-leverkusen.de

Görke führt weiterhin bei der BEM

Am Tag vor Heiligabend klang das schachliche Jahr des SBBL mit der 4. Runde der Bezirkseinzelmeisterschaft aus. Topgesetzter Joachim Görke traf mit den schwarzen Steinen auf den Wermelskirchener Jacek Pyrowicz (DWZ 1808) und agierte im Damengambit sehr umsichtig gegen den weißen Angriff. Das Resultat war ein Endspiel mit Mehrbauern und ein weiterer Punkt auf Joachims Konto (4/4). Stefan Speck (1982), der Gegner von Christopher Blomel, der ebenfalls die schwarzen Steinen führen musste, versuchte durch den Überraschungseffekt einer eher unbekannten Eröffnung, dem Blackmar-Gambit, Vorteil zu erlangen. Christopher verteidigte sich aber zäh und erreicht schon in der Eröffnung in eine bessere Stellung, gab sich jedoch nach leicht ungenauem Spiel und trotz Mehrbauern angesichts der Gegenspielmöglichkeiten des Gegners mit Remis zufrieden (2½/4).

Somit wahrte Joachim seine Favoriten-Rolle und muss nun seinen ersten Platz in der fünften Runde gegen den Wermelskirchener Thorsten Dickhaus (1920) verteidigen. Christopher, derzeit Fünftplatzierter, wird sich gegen Milorad Nikolik (1985) beweisen müssen.

Enttäuschter Torsten Werbeck in Kassel

Bei der zweiten Vorrunde der Deutschen Amateurmeisterschaft in Kassel war vom 15.–17.12.2006 in der A-Gruppe (2100-2300) auch Torsten Werbeck am Start, der sich als Achter der Setzliste im Feld der 28 Spieler durchaus Hoffnungen auf eine Qualifikation zur Endrunde machte.

Doch bereits nach dem ersten Tag waren mit einem Start von ½/2 die Hoffnungen auf den notwendigen Platz unter den ersten Sechs fast dahin. Ein weiteres Remis in Runde 3 zerstörte auch die letzte theoretische Möglichkeit. So landete Torsten letztlich mit 2½/5 enttäuscht auf dem 18. Platz, was ihm zudem noch einige Elo- und DWZ-Punkte kostete.

Ergebnisse unter: www.ramada-cup.de

Zweite siegt klar, wenn auch glücklich

Der Kampf gegen die deutlich ersatzgeschwächten Gäste vom SK Werther blieb für die II. Mannschaft lange Zeit unklar, auch wenn Mannschaftskapitän Markus Balduan schon bald nach der Zeitkontrolle an einen knappen Sieg glaubte. Der Endstand von 5:3 entspricht daher nur bedingt dem Kampfverlauf.

Schon vor der Zeitkontrolle hatten sich Markus Balduan, Martin Auer und Jörg Wegerle mit ihren Kontrahenten auf die Punkteteilung geeinigt: Markus’ Gegner hatte gegen das Angenommene Damengambit nichts Wesentliches erreichen können, Martin hatte in einem Paulsen-Sizilianer sehr bald eine gänzlich ausgeglichene Stellung auf dem Brett und Jörg hatte im frühen Mittelspiel eine Möglichkeit zum Damentausch falsch eingeschätzt und landete in einer beiderseits weitgehend perspektivlosen Stellung. Das vierte Remis steuerte dann Milon Gupta bei, der in der Zeitnotphase in beiderseitiger Zeitnot froh war, seine Partie beenden zu können. Zweite siegt klar, wenn auch glücklich weiterlesen

Dritte siegt im »Vier-Punkte-Spiel«

Nach der äußerst schwachen Vorstellung gegen Herne besaß das Auswärtsspiel beim Aufsteiger Turm Krefeld für die dritte Mannschaft im Abstiegskampf besondere Bedeutung, da die Mannschaft nur einen Zähler Vorspung auf die Gastgeber vom linken Niederrhein aufwies. Der Bedeutung der Partie entsprechend konnte erstmals in dieser Saison die Bestbesetzung an die Bretter gebracht werden, während Krefeld auf zwei Stammspieler verzichten musste.

So waren wir nominell klar favorisiert und gingen bereits nach knapp einer Stunde durch Bernd Schneider in Führung, dessen Gegner nach einer taktischen Fehlkalkulation frühzeitig zwei Bauern verloren hatte und in einer perspektivlosen Position den Widerstand einstellte. Doch leider stellte sich durch diesen Vorsprung keine Sicherheit in der Mannschaft ein, sondern es folgten fast nur durch den Abstiegskampf erklärbare Fehler. Ausgerechnet den beiden bisher ungeschlagenen Massimo Füllbeck und Naufel Elmali unterliefen schwerwiegende taktische Schnitzer, die wenig später den jeweiligen Partieverlust zur Folge hatten. Schließlich verdarb auch noch Benedikt Marquardt seine perspektivreiche Stellung. Mit den schwarzen Steinen hatte er in einem Sämisch-Königsinder eine sehr aktive Stellung erlangt, als er zu früh auf Bauernfang ging, was nicht im erhofften Materialgewinn, aber in einer völlig verflachten Position endete, wonach die Punkteteilung unausweichlich war. Dritte siegt im »Vier-Punkte-Spiel« weiterlesen

Favorisierte Fünfte kassiert deutliche Niederlage

Obwohl sie an den meisten Brettern deutliche DWZ-Vorteile aufweisen konnte, musste sich die V. Mannschaft beim Auswärtsspiel in Duisburg gegen die II. vom ESV Großenbaum eine herbe 3:5-Niederlage abholen.

Nach einem Remis von Michael Pommeranz, dessen Partie nach der Eröffnung bald verflachte, hatte Walter Ommer ausgesprochenes Pech, als er in Gewinnstellung bei schon hochgradiger Zeitnot des Gegners ersatzlos einen Turm einstellte und so den schon sicher geglaubten Gewinn in eine Niederlage verwandelte. Nach weiteren Remisen von Stephan Borchert, der einen Mehrbauern nicht festhalten konnte, und Volker Naupold, der in einer komplexen Stellung wahrscheinlich leicht besser stand, musste sich auch Harald Winkelrath in der Zeitnotphase durch Zugwiederholung in die Punkteteilung flüchten.

Als dann auch Fabian Winkler seine Partie aufgeben musste, da er in einem Damenendspiel mit Minusläufer gelandet war, war der Mannschaftskampf so gut wie verloren, da die Partie von Daniel Borgmann immer innerhalb der Remisbreite blieb und sich Peter Borgmann seit dem Ausgang der Eröffnung immer nur in schlechterer Stellung verteidigen musste und noch von Glück reden konnte, als es ihm angesichts konkreter Mattdrohungen noch gelang, sich in ein Dauerschach zu retten. Durch diese Niederlage steht die V. Mannschaft nun mit nur 3:5 Mannschaftspunkte auf Platz 6 der Tabelle und muss im Weiteren vorsichtig agieren, um nicht in die Abstiegszone abzurutschen.

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Neunte an der Tabellenspitze

Da unsere IX. Mannschaft in der vierten Runde den dritten Sieg einfahren konnte, teilen die Mannen um Klaus Drunk jetzt zusammen mit dem Vohwinkler SC mannschafts- und brettpunktgleich den ersten Platz in der 2. Bezirksklasse.

Der Auswärtskampf gegen den Tabellenletzten Mettmann-Sport III begann mit einem zehnzügigen »Großmeisterremis« von Uli Kalkum, gefolgt von einer vermeidbaren raschen Niederlage von Rainer Ebel. Allerdings konnte Mannschaftsführer Klaus Drunk trotz Minusbauern bald den Ausgleich herstellen. Nach zwei mannschaftsdienlichen Remisen von Dieter Kohl und Philipp Müller – beide aus besserer Stellung heraus – belohnten Herbert Scheidt und David Möller das Vertrauen der Mannschaft in sie und münzten ihre überlegenen Stellungen souverän in ganze Punkte um. Angesichts des damit gewonnen Mernnschaftskampfs konnte die Niederlage von Reinhold Wygas, der in einem komplizierten Endspiel mit Mehrfigur gegen drei Bauern zu kämpfen hatte, zum 4½:3½ verschmerzt werden.

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Sensation durch Daniel Borgmann

Völlig unbemerkt von der Solinger Schachöffentlichkeit spielte das Spitzenbrett unserer achten Mannschaft, Daniel Borgmann, im Herbst 2006 das Turnier seines Lebens. Zusammen mit Vater Peter startete Daniel bei den Krefelder Stadtmeisterschaften, die von Ende August bis Mitte Dezember an sieben Freitagen ausgetragen wurden.

Bereits in der Auftaktrunde ließ Daniel, der mit seiner DWZ-Zahl von 1668 im Feld der 46 Teilnehmer an Position 27 gesetzt war, aufhorchen, als er gegen den Moerser Juri Vasiljew (2039) remisierte. Es folgten zwei Siege, darunter auch gegen den Krefelder Dr. Klaus Bernhard (1909), mit denen sich Daniel in der Spitzengruppe festsetzen konnte. Auch vom Mettmanner Thomas Wille (2089) oder Frank Kempe (1931) konnte er in den folgenden Runden nicht bezwungen werden.

Bereits jetzt hatte er mit 3½/5 ein sensationelles Turnier gespielt, doch zwei abschließende Siege über Thomas Ruprecht (1997) und Dirk Visser (2060) führten zu einem nahezu unglaublichen geteilten dritten Platz mit 5½/7 und einer DWZ-Performance, die mehr als 600 (!) Punkte über seiner DWZ-Zahl liegen dürfte.

In Anbetracht dieser Umstände konnte es Peter Borgmann vermutlich leichter verkraften, dass bei ihm nicht viel zusammenlief und er mit 3½/7 unter Wert im Mittelfeld landete.

Alle Ergebnisse unter: www.turm-krefeld.de