Rekordbeteiligung beim ersten Schnellturnier

Mit 23 Teilnehmern konnte das erste Turnier der Schnellschach-Vereinsmeisterschaft die beste Beteiligung seit mehreren Jahren verzeichnen, wobei insbesondere der hohe Anteil an Jugendlichen erfreulich war. Diese spielten auch gleich eine tragende Rolle: Anton Hannewald besiegte in der Auftaktrunde fast seinen Jugendwart, gab sich aber zu früh mit Remis zufrieden. Naufel Elmali lag von der ersten bis zur vorletzten Runde an der Tabellenspitze, bevor ihn eine Niederlage gegen Oliver Kniest noch auf den undankbaren fünften Platz zurückwarf. Noch stärker präsentierte sich Clara Wirths, die mit hervorragendem Schach aufwartete und mit 5 Zählern beinahe für den ersten Turniersieg eines Jugendlichen (und einer Dame!) in unseren Vereinsturnieren gesorgt hätte.

Letztlich musste sie wegen der etwas schlechteren Wertung mit dem zweiten Rang hinter dem punktgleichen Titelverteidiger Oliver Kniest zufrieden sein, der an diesem Tag mit dem Glück im Bunde war. So rettete er nicht nur die Verluststellung gegen Hannewald, sondern konnte im vorentscheidenden Duell mit dem topgesetzten Michael Berg einen weiteren schmeichelhaften Erfolg verzeichnen, durch den Berg diesmal mit Rang 3 zufrieden sein musste.

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Jugend-VM gestartet

Mit 15 Teilnehmern startete die Jugend-Vereinsmeisterschaft 2006/07, die erneut im Modus des Vorjahrs mit Vor- und Endrunden ausgetragen wird. Das spannendste Duell war die Partie in der Vorrundengruppe 3, in der Alexander Kirschbaum klare Vorteile gegen Yannic Neuhaus nicht zum Sieg verdichten konnte, schließlich ein Matt ausließ und wegen seiner Zeitknappheit mit Remis zufrieden sein musste. Zudem überraschte noch der Schwarz-Erfolg von Alexander Fuchs über Thorben Voigt, während sich sonst die Favoriten durchsetzen konnten.

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Smeets und Stellwagen übertrumpfen Jussupov

In der Rückrunde des in Amsterdam ausgetragenen Team-Wettkampf zwischen den »Rising Stars« und »Experience« wurden die Jungtalente ihrer Favoritenstellung gerecht und besiegten die Routiniers letztlich standesgemäß mit 28:22. Während bei den Altmeistern Alexander Beljawski mit 6½/10 herausragte, holte beim Siegerteam Magnus Carlsen mit der gleichen Punktzahl das beste Ergebnis.

An dem zum Schluss deutlichen Ausgang waren auch die drei Solinger Akteure nicht ganz unbeteiligt: Daniel Stellwagen spielte extrem solide, remisierte alle Schlussrundenbegegnungen und kam mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage auf 5/10, was etwas über seiner Elo-Erwartung lag. Die gleiche Punktzahl erreichte auch Jan Smeets, der die Zuschauer mit seinem Kampfschach begeisterte. In der Rückrunde wies er nur entschiedene Partien auf! Nachdem die Revanche gegen Beljawski in Runde 6 misslungen war, beeindruckte Jan mit einem streng positionell herausgespielten Endspielsieg ausgerechnet über Ulf Andersson. Gegen den serbischen Taktiker Ljubojevic übertrieb Smeets dann das Risiko und unterlag schnell. Doch ein Theoriesieg in einem scharfen Sizilianer über Dr. John Nunn brachte ihn wieder an die 50-%-Marke heran, die er nach einem Schwarz-Erfolg über Artur Jussupov in einer hochkomplexen Meraner Variante auch noch erreichte. Somit war Jan einer der größten Elo-Gewinner des Turniers.

Diese Niederlage bedeutete für Artur den symptomatischen Abschluss einer äußerst unglücklichen Schlussphase. Mit soliden 3½/7 opferte er gegen Magnus Carlsen mit Weiß einen Bauern für äußerst unklare Kompensation und musste sich nach einer exzellenten Verteidigungsleistung des Norwegers geschlagen geben. Danach lief er mit Schwarz gegen Sergej Karjakin in eine von dessen Sekundanten (!), Ex-Weltmeister Ruslan Ponomariov, vorbereitete Neuerung hinein, bevor seine Schluss-Niederlage gegen Smeets seine »lange Rochade« vollendete. Mit 3½/10 wurde der stets ambitioniert agierende Artur deutlich unter Wert geschlagen.

Weitere Infos unter www.chessbase.com und auf der Turnierseite http://nhchess.quinsy.net/

Werbeck und Peters mit guter Frühform

Kurz vor dem Saisonbeginn präsentieren sich die NRW-Klassen-Spieler Torsten Werbeck und Ortwin Peters in guter Frühform. Beim 10. Schnellschach-Open in Lindlar (64 Teilnehmer, 1 IM) erreichte Torsten in neun 15-Minuten-Partien 6½ Punkte und konnte sich damit über einen fünften Platz und einen Geldpreis freuen. Teamkollege Ortwin Peters kam auf 6 Zähler und landete damit auf dem 8. Rang, ebenso wie Torsten drei Plätze besser als seine Setzlistenplazierung.

Schlechte Chancenverwertung in Apolda

Das vom 25.–28.August ausgetragene Open in Apolda konnte sich bei seiner 14. Auflage über eine Rekordbeteiligung von 217 Spielern (2 GM, 6 IM) freuen. Im Feld befanden sich auch zwei Solinger Akteure, die jedoch trotz guter Organisation und schönem Turnier-Ambiente enttäuscht aus Thüringen zurückkehrten.

Andreas Peschel präsentierte sich wieder einmal als »Chancen-Tod«, indem er gleich zwei Gewinnstellungen gegen schwächere Kontrahenten durch einzügige Einsteller noch verlor. So blieb mit 4½/7 ein mäßiger 55. Platz, der zudem mit heftigen Elo- und DWZ-Verlusten verbunden war.

Clara Wirths zeigte zahlreiche gute Ansätze, spielte jedoch diesmal zu wechselhaft, so dass sie nach einer unglücklichen Schlussrundenniederlage mit 3½ Zählern auf dem 104. Rang zufrieden sein musste und so im Rahmen der Erwartungen ins Ziel kam.

Ergebnisse und Statistiken unter www.schachopen-apolda.de

Schwache SG-Jugend in Bezirksauswahl

Bereits zum 16. Mal wurde der Vergleichskampf der Bezirks-Jugend-Teams aus dem Schachverband Niederrhein ausgetragen, an dem sich seit einigen Jahren auch Auswahlmannschaften aus dem niederländischen Brabant und Limburg beteiligen. Grundsätzlich stellt dieses Schnellschachturnier den Saisonabschluss dar, musste aber diesmal in den August verlegt werden. In diesem Jahr traf man sich im holländischen Asten und traditionell bestanden die Mannschaften aus zwölf Brettern, wobei jeweils zwei Spieler auf die Gruppen U20, U18, U16, U14, U12 und Mädchen entfielen.

Erstmalig stellte unsere Jugend die halbe Mannschaft, zudem war noch Clara Wirths nominiert gewesen, die jedoch die Teilnahme am Open in Apolda vorzog. Durch einige weitere Absagen in der Bergischen Auswahl war schnell klar, dass mehr als ein Mittelfeld-Platz gegen die anderen nahezu alle in Bestbesetzung angetretenen Teams nicht erreichbar wäre. Doch leider kam zur nominellen Unterlegenheit an diesem Tag auch noch die schwache Form vieler Akteure hinzu, so dass man lediglich einen 7:5 Erfolg über den Drittplazierten Brabant feiern konnte und schließlich mit 2:10 Zählern auf dem letzten Platz landete, während die Schachjugend Düsseldorf das Turnier souverän gewann.

Christopher Blomel spielte als U18-Spieler wegen der Personalnot am zweiten U20-Brett und konnte mit 3/6 überzeugen, während Benedikt Marquardt und Anton Hannewald mit jeweils 2½ Zählern an den Spitzenbrettern der U18 und U16 enttäuschten. Unser U12-Duo Yannic Neuhaus und Philipp Andrä erzielte mit jeweils 3 Punkten ein durchschnittliches Ergebnis im Rahmen der Erwartungen.

Dagegen war Kathleen Weiland leider kein guter Abschied vom Jugendschach vergönnt. Nach fünf Jahren als zuverlässige Punktesammlerin im Verein und Bezirk musste sie in ihrer letzten Jugendschach-Veranstaltung am 1. Mädchenbrett ausschließlich gegen stärkere Konkurrenz antreten und deshalb mit einem Sieg aus sechs Partien zufrieden sein.

Ergebnisse unter www.nbsb.nl

Gold und Bronze für Lorenz Drabke bei NATO-Meisterschaft

darbke.jpgKurz vor Beginn seines Studiums war unser Zweitligaspieler Lorenz Drabke nochmals für die Bundeswehr im Einsatz. Bei den vom 21.–25. August in England ausgetragenen NATO-Meisterschaften erreichte der an Position 5 gesetzte Lorenz letztlich mit 5½/7 den geteilten dritten Platz. Mit vier Siegen und drei Unentschieden erspielte er dabei eine Elo-Performance von 2447 und erhielt dank der besseren Wertung vor der punktgleichen Elisabeth Pähtz die »Bronzemedaille«. Vor Drabke landeten mit 6 Zählern der für Baden Baden spielende IM Andreas Schenk und der sensationell auftrumpfende Ex-28er Thomas Fiebig. Dementsprechend gewannen die Deutschen fast schon traditionell auch die Mannschaftswertung.

Ergebnisse, Fotos und weitere Infos unter www.chessbase.de

Jan Werle in Topform

Vom 13.–25. August 2006 fand in London das stärkste dort ausgetragene Rundenturnier seit 1986 statt. Das Staunton-Memorial in Erinnerung an den bekannten englischen Angriffsspieler des 19. Jahrhunderts wies die Kategorie 11 (Elo-Schnitt 2513) auf und war in einer Art Länderkampf mit fünf Briten, einem Kanadier und sechs Holländern besetzt.

In deren Kontingent befand sich auch unser Bundesliga-Spieler Jan Werle, der ein ausgezeichnetes Turnier erwischte. Nominell eher zum Mittelfeld des Turniers zu zählen, erzielte er frühzeitig fünf Siege und konnte unter anderem dem englischen Weltklassespieler Michael Adams ein Remis abknöpfen. Leider verließen Jan in der Schlussphase ein wenig die Kräfte, so dass er zwar noch gegen Turniersieger Ivan Sokolov remisieren konnte, aber gegen Jan Timman und Peter Wells auch zwei Niederlagen hinnehmen musste.

Dennoch konnte er mit 7/11 auf dem vierten Platz hinter den “großen Drei” Sokolov, Adams und Timman sehr zufrieden sein und gewann mit seiner 2600er- Performance einige Elo-Punkte hinzu.

Mehr Infos unter: www.howardstaunton.com

Halbzeit beim Kampf der Generationen

Ein äußerst interessanter Wettkampf findet vom 19.–29. August in Amsterdam statt. Entsprechend dem Motto unseres Challenge Cups treffen dort ein Team aufstrebender Talente gegen eine Mannschaft ehemaliger Weltklassegroßmeister in einem doppelrundigen Scheweninger System-Wettkampf aufeinander.

Besonders interessant ist dabei aus Solinger Sicht, dass bei den Jungmeistern neben den »Stars« Magnus Carlsen und Sergej Karjakin sowie dem chinesischen Riesentalent Wang Hao auch unsere Holländer Daniel Stellwagen und Jan Smeets am Start sind. Dabei treffen sie bei den Routiniers auch auf Artur Jussupov, dessen Mannschaft von Ulf Andersson, Alexander Beljawski und den zuletzt nahezu inaktiven Ljubomir Ljubojevic und dem Ex-Solinger Dr. John Nunn komplettiert wird.

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Jussupow gegen Stellwagen in Rd. 6 – ½:½

Die Youngster waren nicht nur wegen ihres 30 Zähler besseren Elo-Schnitts, sondern vor allem wegen ihrer viel umfangreicheren Praxis in den vergangenen Jahren klar favorisiert, mussten dann aber eine überraschende 1½:3½-Niederlage in der Auftaktrunde hinnehmen, obwohl sie alle Weiß hatten. Besonders bitter war dabei, dass Daniel nach einer positionellen Lehrstunde von Artur Jussupov das Duell genau in dem Moment aufgab, als Artur die Partie gerade einzügig eingestellt hatte. Doch die Talente schlugen mit einem 3½:1½-Erfolg mit den schwarzen Steinen zurück, zu dem auch Daniel einen Sieg über Dauerkämpfer Alexander Beljawski beitrug. Die beiden Folgeduelle endeten jeweils Unentschieden, bevor die »Legenden« in Runde 5 erneut eine 1½:3½-Niederlage hinnehmen mussten und damit zur Halbzeit mit 11½:13½ zurückliegen.

Daniel Stellwagen liegt ebenso bei 2½/5 wie Artur Jussupov, der in Runde 4 gegen Karjakin unterlag. Jan Smeets konnte zwar den Serben Ljubojevic bezwingen, musste dafür aber eine Niederlage gegen Beljawski und einen heftigen Verlust gegen Dr. Nunn einstecken und hat somit zwei Zähler auf dem Konto.

Eine Übersicht über die erste Turnierhälfte gibt es unter www.chessbase.com

Viele weitere Infos und Fotos auf der Turnierseite http://nhchess.quinsy.net/

Zysk im Rahmen der Erwartungen

Die zweite Station seiner Griechenland-Schachreise führte Robert Zysk vom 13.–21. August zum Acropolis-Festival nach Athen, das stets aus jeweils einem exzellent besetzten Damen-Turnier und einem Einladungs-Open besteht. Dort fanden sich diesmal 68 Spieler, darunter 17 GM und 15 IM ein. Robert spielte ein sehr wechselhaftes Turnier mit vier Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen und landete im Rahmen seiner Elo-Erwartung mit 5 Zählern auf dem 22. Platz. Seine besten individuellen Ergebnisse lagen in den Remisen gegen den serbischen GM Dragen Solak (2564) und Frauen-Weltmeisterin Antoaneta Stefanova (2520).

Alle Ergebnisse und zahlreiche Fotos gibt es unter www.chessfed.gr